Exponentiell steigende Patientenzahlen auf Isolierstationen des Eupener Hospitals

<p>Die Dynamik in der Entwicklung bereitet den Verantwortlichen des Hospitals große Sorgen.</p>
Die Dynamik in der Entwicklung bereitet den Verantwortlichen des Hospitals große Sorgen. | Foto: David Hagemann

„Die Zahlen sind alarmierend, zumal das Virus auch um das Personal des St. Nikolaus-Hospitals keinen Bogen macht und der Krankenstand wächst. Während manche Zeitgenossen noch behaupten, das Virus sei harmlos oder gar eine Erfindung, kämpfen Ärzte und Pflegekräfte des Eupener Krankenhauses um das Leben von Infizierten“, teilt das Krankenhaus am Montag mit.

Zwei Menschen aus der Region haben diesen Kampf in der letzten Woche verloren, ein 70 Jahre alter Mann sowie ein 79-Jähriger. Zwei Patienten mit schwersten Symptomen liegen nach Angaben des Hospitals zurzeit auf der Intensivstation, bei einem ist Covid-19 bereits bestätigt. Eine Covid-19-Station ist bereits mit 15 bestätigten Patienten voll, die zweite fülle sich ebenfalls. Sieben Frauen und Männer mit Covid-19-Symptomen werden dort isoliert und versorgt, bei zweien ist der Test positiv ausgefallen, bei fünf steht das Resultat noch aus.

„Die Dynamik in der Entwicklung bereitet allen Beteiligten große Sorge. Hinzu kommt, dass der Krankenstand im Personal des St. Nikolaus-Hospitals trotz größter Vorsichtsmaßnahmen wächst“, heißt es in der Pressemitteilung. Das Coronavirus erwischt auch die Familien und Freunde der Beschäftigten und findet seinen Weg zu Frauen und Männern, die im Krankenhaus Dienst leisten. Die Folge: Immer weniger Personal steht zur Verfügung.

Zu den organisatorischen und logistischen Problemen, die sich mit dem wachsenden Krankenstand verbinden, zum Beispiel in der Pflege und im Labor, kommen technische. So bewältigt die Telefonanlage des St. Nikolaus-Hospitals den Ansturm der Anrufe nicht sehr gut. Die Techniker arbeiten unter Hochdruck an einer Lösung des Problems.

Den ganzen Tag über finden Krisensitzungen statt, um angemessene Antworten auf die Situation zu entwickeln. Das Eupener Krankenhaus ist mitten in der zweiten Covid-19-Welle. Die Verantwortlichen appellieren an die Solidarität der Bürger: „Die Lage ist ernst, haltet die Regeln ein!“ Und es bittet Patienten und Angehörige um Nachsicht für alle Unannehmlichkeiten, die entstehen. (red)

Kommentare

  • Was muss noch geschehen, damit auch der letzte Ignorant den Ernst der Lage erkennt?

    Bin wie viele besorgt, traurig, wütend und einfach nur fassungslos über unser kollektives Versagen.

    Wir wussten ALLE was zu tun war, um dies zu verhindern. Wir haben es nicht begriffen.

    „Nur ein Schnupfen - nur eine Grippe - nur die Alten - nur in Italien - nur in Madrid - nur 5% - nur die Immunkräfte stärken - nicht bei uns - nicht ich - meine Freiheit - meine Grundrechte - meine Reise - mein Urlaub - mein Shoppen - mein Chillen - mein altes Leben - ...“

    Wohin mit dieser Trauer, wohin mit dieser Wut? Was können wir tun? Wie können wir helfen?

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