Meerblick bleibt weiter einer betuchten Kundschaft vorbehalten

<p>In der Zwischenzeit ist selbst die Nachfrage und somit die Bautätigkeit in zuvor eher kleinen und von daher wenig beachteten und frequentierten Orten (wie beispielsweise Raversijde) über Maßen angestiegen.</p>
In der Zwischenzeit ist selbst die Nachfrage und somit die Bautätigkeit in zuvor eher kleinen und von daher wenig beachteten und frequentierten Orten (wie beispielsweise Raversijde) über Maßen angestiegen.

Es liegt auf der Hand, dass beim bekannt hohen Preissegment an der Küste (und ebenso im nahen Hinterland) nur selten junge Familien bei den Maklern die Klinke drücken. Die Kundschaft bewegt sich verstärkt in einem Alterssegment zwischen Mitte fünfzig und Mitte sechzig - ein Trend, der sich gerade in diesem Jahr noch stärker ausgebildet hat als in der Vergangenheit.

Fakt ist jedenfalls, dass angesichts steigender Reisehindernisse der Reiz einer „résidence secondaire“ in Belgien in ungeahnter Weise gestiegen ist. Jedenfalls hat der anvisierte Urlaub im eigenen Land (möglichst in Reichweite zum Meer und möglichst ebenso zu jeder Jahreszeit) deutlich an Attraktivität gewonnen. Zugleich sind die Anzeigen zum Verkauf eines Zweitwohnsitzes im südlichen Ausland erkennbar gestiegen. Auch um das auf solche Weise (wieder) verfügbare Geld in eine Immobilie „vor der Haustür“ zu investieren. Die Folge: In Südeuropa purzeln die Preise (teils ins Boddenlose), während sie in Westflandern anziehen.

Hinzu kommt die Erkenntnis, dass sich Belgier ab einem gewissen Alter gerne definitiv an der Küste ansiedeln möchten. Bevorzugt in einem weitläufigen, erstklassigen Appartement, aber durchaus auch in einem klein(er)en Haus in rückwärtiger Lage, freilich mit dem umfassenden Dienstleistungsangebot eines Küstenortes.

Gerade diese betuchteren Käufer setzen uneingeschränkt auf ein hohes Ausstattungssegment, um nachfolgend möglichst an nichts mehr Hand anlegen zu müssen. Weshalb denn auch in die Jahre gekommene und bereits leicht „angestaubte“ Wohnungen ungeachtet des aktuellen Booms (zumindest noch) „Ladenhüter“ bleiben.

Vor allem wenn sie nur bedingt über einen so genannten „espace extérieur“ verfügen. Denn auf einem Anwesen ohne Garten (oder zumindest ein gemeinsam nutzbares begrüntes Areal) droht ein potenzieller Verkäufer (vorerst) sitzen zu bleiben.

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