Schmerzgrenze schwindet

<p>Ganz oben auf der Wunschliste aktueller Käufer stehen nicht nur bei EU-Immobilien Einfamilienhäuser mit großzügigem Raumangebot und vor allem mit angemessener Begrünung.</p>
Ganz oben auf der Wunschliste aktueller Käufer stehen nicht nur bei EU-Immobilien Einfamilienhäuser mit großzügigem Raumangebot und vor allem mit angemessener Begrünung.

„Der Immobilientourismus, den nicht nur wir, sondern zahlreiche Agenturen vorher kannten, ist extrem rückläufig“, zieht Lucas Reul eine positive Erkenntnis aus dem durch die Krise verordneten Stillstand. Einen Grund sieht er in den strikten Auflagen für die Besucher, „von denen vielen besonders wegen der Maskenpflicht nicht mehr der Sinn nach wahllosen Besichtigungen steht“.

Bedeutet im Umkehrschluss, „dass unsere Arbeitsweise selektiver geworden ist und die Information vorab wie vor Ort noch gezielter auf die potenzieller Käufer zugeschnitten sein kann“. Konkret: „Das Geschäft mit Häusern hat seither ungewohnt stark angezogen, nicht aber die Zahl der Besichtigungen.“

Gesucht werden - wie im Grunde allerorts im Lande - vornehmlich Einfamilienhäuser „mit Raum und Garten“. Das Interesse an diesem Segment sei bereits vorher beachtlich gewesen, „nun jedoch drängen immer mehr Kunden immer stärker und gezielter auf den Erwerb eines Hauses“. Und zwar „explizit zum Eigenbedarf“, denn der Markt für Investitionsobjekte sei derzeit „noch recht ruhig“. Dagegen „rennen uns Interessenten für Einfamilienhäuser buchstäblich die Bude ein“, ganz gleich ob zum Kauf oder zur Miete.

Passende Begrünung zählt seit jeher „zum Standard“, wie Lucas Reul aus Erfahrung weiß. Dennoch sei der Wunsch nach einem angemessen großen Garten nach der Krise weiter gestiegen. Und beim verfügbaren Raumangebot „darf’s durchaus etwas mehr sein“. Wenngleich: Wirklich kleine Häuser sind in unserer Region eh die Ausnahme. Nur: Bei der Größe scheiden sich die Geister vielfach am Preis, der, „nicht mehr ganz so zwingend ist wie in der Vergangenheit“.

War bei Vermietung vormals bei einem Betrag von circa 900 € meist Schluss, so ist diese Schmerzgrenze in der Zwischenzeit erkennbar nach oben geschoben worden. „Wenn wir aktuell Mietobjekte zu 1000 bis 1200 € online setzen, gehen gleich am ersten Tag bis zu zwanzig Anfragen ein. Und lange stehen solche Objekte nicht zur Verfügung.“

Ähnlich ist es beim Verkauf: „Selbst Häuser in hochwertigem Zustand zu 450.000 € finden zeitnah einen Käufer, aber gleichfalls Objekte zu 250.000 €, wo der Käufer nachfolgend noch Geld zur Renovierung in die Hand nehmen muss.“

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