Hafen Antwerpen begrenzt den Schaden in der Coronakrise

<p>Der Hafen in Antwerpen kämpft erfolgreich gegen die Krise.</p>
Der Hafen in Antwerpen kämpft erfolgreich gegen die Krise. | Foto: Hafen Antwerpen / Dries Luyten

Dabei nahm der Containerverkehr im ersten Quartal des Jahres zu, bekam aber ab April die Auswirkungen der gecancelten Abfahrten zu spüren. Im Zeitraum Januar bis Juni 2020 erreichte der Containerumschlag trotzdem einen leichten Anstieg von +0,4 Prozent in TEU (die Abkürzung steht für das englische „Twenty-Foot Equivalent Unit“ und meint einen 20-Fuß-Standardcontainer) gegenüber dem Vorjahreszeitraum (mit April und Mai 2019 als absoluten Rekordmonaten).

Mehr pharmazeutische Produkte, mehr E-Commerce, mehr gesunde Lebensmittel

Die Anzahl der Schiffsanläufe ging zurück, was jedoch einerseits durch ein durchschnittlich höheres Volumen pro Schiff und andererseits durch zusätzliche Anläufe außerhalb der normalen Fahrpläne kompensiert wurde. Bemerkenswerte Zuwächse in dieser außergewöhnlichen Zeit wurden im Umschlag von pharmazeutischen Produkten, im E-Commerce und im Umschlag von gesunden Lebensmitteln erzielt. Anfang Juni empfing der Hafen auch das aktuell größte Containerschiff der Welt, die HMM Algeciras mit einer Kapazität von 23.964 TEU.

In den vergangenen sechs Monaten liefen insgesamt 6.797 Seeschiffe den Hafen Antwerpen an, was einem Rückgang von 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Die Bruttotonnage dieser Schiffe sank um 7,9 Prozent auf 193 Millionen.

Für das dritte Quartal erwartet der Hafen Antwerpen weiterhin Rückschläge, sieht aber gleichzeitig erste Anzeichen einer Erholung und eines Aufschwungs der europäischen Wirtschaft. Der Hafen Antwerpen will alle Anstrengungen unternehmen, um den effizienten Hafenbetrieb weiterhin zu gewährleisten.

Jacques Vandermeiren, CEO des Hafens Antwerpen: „Der Hafen Antwerpen ist ein Welthafen, der dem Rhythmus der europäischen und der Weltwirtschaft folgt. Die Auswirkungen der durch die Coronakrise verursachten Unterbrechung der globalen Lieferkette waren ab dem zweiten Quartal zu spüren und werden sich in diesem Jahr auf den gesamten Güterumschlag auswirken. Der Hafen Antwerpen behauptet sich gut, weil er in vielen Segmenten aktiv ist, nicht von einem einzigen Kontinent abhängt und aufgrund seiner Rolle als größter integrierter Chemie-Cluster Europas.“

Annick De Ridder (N-VA), Hafenschöffin der Stadt erklärt: „Als Hafen Antwerpen sind wir ein wichtiges Glied in der Kette zwischen Produzenten und Konsumenten und als solches ein perfekter Gradmesser für die Weltwirtschaft. Viel wird davon abhängen, wie schnell die Industrie wieder anlaufen kann und wie schnell das Vertrauen der Verbraucher zurückkehrt. Als Antwerpener Hafengemeinschaft waren wir während dieser globalen Krise zu 100 Prozent einsatzfähig, und unser Wissen und unsere Erfahrung sind als anerkanntes Markenzeichen in der ganzen Welt bestens bekannt.“

Übrigens: Nach Gesprächen mit der Antwerpener Hafengemeinschaft über die Folgen der Krise beschloss die Hafenbehörde, einen Zahlungsaufschub für die Seeschifffahrts- und Binnenschifffahrtsabgaben sowie für die Domänenkonzessionen zu gewähren. (red)

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