Residenzen „vor der Haustür“ ungewohnt hoch im Kurs

<p>Appartements an der belgischen Küste haben spürbar an Wertigkeit gewonnen - gerade gegenüber Residenzen im Süden.</p>
Appartements an der belgischen Küste haben spürbar an Wertigkeit gewonnen - gerade gegenüber Residenzen im Süden.

Eine klar gestiegene Nachfrage nach Appartements zum baldigen Kauf oder aber zur (Langzeit)miete verzeichnen langjährige Immobilienmakler an der belgischen Küste in diesen ersten Wochen nach der Corona-Krise. Ein in Fachkreisen nicht gänzlich unerwarteter und vor allem erhoffter Boom, der auch die zuletzt ein wenig schleppende Bautätigkeit zwischen De Panne und Knokke spürbar befeuert. Jedenfalls hat der anvisierte Urlaub im eigenen Land, möglichst am Meer, zuletzt klar an Attraktivität gewonnen.

Im Gegenzug ist unter den Eigentümern von Residenzen eine steigende Anzahl bemüht, ihren Zweitwohnsitz im Ausland (vorrangig im südlichen Frankreich, Spanien oder Portugal) wieder zu veräußern und das Geld in eine Immobilie „vor der Haustür“ zu investieren. Die Folge: In Südeuropa purzeln die Preise, wogegen sie in Westflandern anziehen.

In allen Fällen optieren die Interessenten an der Küste für noch relativ neuwertige Kaufobjekte, heißt: in die Jahre gekommene Appartements bleiben ungeachtet des jüngsten Booms weiterhin „Ladenhüter“.

Und stets muss die geplante Immobilie über einen so genannten „espace extérieur“ verfügen, also zumindest einen Balkon, lieber aber noch eine (eigene) Grünfläche oder zumindest ein gemeinsam nutzbares begrüntes Areal. Eine Option, die sich bereits bei einer ersten Post-Corona-Analyse der Marktbedürfnisse angedeutet hatte: Auf einem Anwesen ohne Garten droht ein potenzieller Verkäufer (vorerst) sitzen zu bleiben.

Kurzum: Das Anspruchsdenken beim Erwerb einer Immobilie an der Küste ist recht hoch. Gerade im „Eintausch“ gegen eine Residenz in wettersicheren südlichen Gefilden. Vor allem das Raumangebot ist nicht selten (mit)entscheidend - als „Ersatz“ für den Wohnraum „open air“, den etwa Anwesen am Mittelmeer offerieren.

Weshalb gerade Residenzen im „Rückraum“ der Küste zunehmend an Beliebtheit gewinnen. Es müsse nicht mehr zwingend der Blick aufs Meer sein, so die Erkenntnis der Branche.

Ähnlich wichtig sei die Einbettung in ein ruhiges, naturnahes Ambiente, das nicht wenige Küstenstädte gerade in einigen Kilometern Entfernung zum Strand durchaus garantieren. Und wo Promotoren in jüngerer Vergangenheit für attraktiven Baugrund mitunter recht tief in die Tasche greifen mussten.

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