Gartenboom nicht unerwartet

<p>Ganz oben auf der Wunschliste künftiger Käufer stehen vor allem im Landesinnern Garten und Terrasse. Was aber längst nicht überall umsetzbar sein dürfte.</p>
Ganz oben auf der Wunschliste künftiger Käufer stehen vor allem im Landesinnern Garten und Terrasse. Was aber längst nicht überall umsetzbar sein dürfte.

Eine erste Option wird auf dem (nationalen) Wohnungsmarkt bereits rund zehn Wochen nach Ausbruch der Corona-Krise erkennbar. Künftig stehen Häuser mit Terrasse und/oder Garten sowie Appartements mit Balkon deutlich höher im Kurs als vorher. Ein Trend, der in Ostbelgien jedoch keineswegs neu ist. Hier entwickelt kein Promotor eine Residenz ohne Terrassen respektive Balkone. Einige (so namentlich Pierre & Nature in ihrem „Gärten“-Konzept) haben die Begrünung gar zur Philosophie erhoben.

Ein Kriterium, das nach der Krise offenbar deutlich an Gewicht gewinnt. Durchaus nachvollziehbar, nachdem zahlreiche Menschen (besonders in Ballungsräumen) während langen Wochen in ihren vier Wänden ausharren mussten und vielfach nur am Fenster Frischluft schnuppern konnten. Notgedrungen mangels „Auslaufzone“!

Diese räumliche Enge soll künftig zumindest ein Balkon aufbrechen, lieber aber noch ein Garten. So das Ergebnis einer Umfrage mehrerer namhafter Anbieter quer durch Belgien. Vor allem im urbanen Umfeld sprachen sich achtzig Prozent bei ihrem nächsten Immobilienerwerb für einen Garten aus. In der Tat ist die Nachfrage nach Häusern mit Garten in Flandern wie in der Wallonie innerhalb kurzer Zeit erkennbar angestiegen.

Ähnlich hoch ist laut vorgenannten Erhebungen der Anteil der Eigentümer, die bei einem nächsten Appartementkauf unbedingt über eine Terrasse (oder zumindest einen ausreichend großen Balkon) verfügen möchten. Mit anderen Worten: Der Wert eines Lebens- und Wohnraums „open air“ ist in den vergangenen Wochen verordneter Quarantäne merklich gestiegen.

Nur: Eine solche Option ist in den meisten Fällen im städtischen Umfeld undenkbar. Weshalb fünfzig Prozent der befragten Eigentümer in Zukunft zumindest ein Anwesen in erreichbarer Nähe zu einem öffentlichen Park oder einer weitläufigen Naturzone erwerben würden.

Und dann wäre da noch eine wichtige „Duftnote“, nämlich die Ausweitung der verfügbaren Quadratmeter, gegebenenfalls durch ein zusätzliches Zimmer. Heißt: Nicht wenigen fiel auf allzu beengtem Raum offenkundig die Decke auf den Kopf. Nur: Während derlei Wünsche (und hierunter besonders die Naturnähe) in Ostbelgien durchaus umsetzbar sind, grenzt ein solches Ansinnen in Brüssel, Antwerpen oder Gent an Utopie. Zumindest ohne Lottogewinn!

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