Prognosen derzeit noch verfrüht

<p>Die digitale Besichtigung des potenziellen Kauf- oder Mietobjektes stößt in Zukunft in eine völlig neue Dimension vor. Wer diesen Weg nicht mitgehen kann, wird unweigerlich abgehängt.</p>
Die digitale Besichtigung des potenziellen Kauf- oder Mietobjektes stößt in Zukunft in eine völlig neue Dimension vor. Wer diesen Weg nicht mitgehen kann, wird unweigerlich abgehängt. | Fotos: nms/Fotalia

Sicherlich auch aus dem Grund, dass die Branche seit jeher mit Schocks recht gut umgehen kann. Zugegeben: Die Unsicherheit infolge der durch die Corana-Krise ausgelösten Turbulenzen und nachfolgenden Einschränkungen bleibt nicht in den Kleidern stecken. Die Pandemie wird am Eigenheimmarkt nach über dreißig Jahren Wachstum sichtbare Bremsspuren hinterlassen.

Schlüssige Prognosen erst ab Frühherbst

Doch gerade die über Jahrzehnte gewachsene Solidität der Anbieter aus Ostbelgien und Umgebung hat zumindest die ersten Erschütterungen abfangen können.

Wenn gleich sich die gesamte Branche mit mittel- und langfristigen Prognosen schwer tut. Da dürfte erst der Frühherbst erste verwertbare Erkenntnisse bringen, wie es quer durch den Markt heißt.

Vorerst sind alle erleichtert, dass sie ihrer Arbeit wieder nachgehen können. Und schalteten in der Zwischenzeit größtenteils vom Krisen- in den Regelmodus. Dennoch stellen sich alle auf eine Delle ein. Schließlich bleiben einige relevante Fragen: Muss (oder wird) die Bau- und Immobilienwirtschaft ihre geplanten Kapazitäten womöglich anpassen? Sieht die individuelle Vorstellung von Wohnraum in Zukunft eventuell anders aus? Werden künftig Büroräume im gleichen Maße benötigt wie vor der Krise? Droht vielleicht beim Ausbau von Gewerbeflächen eine Stagnation? Denn Arbeitsplätze sind selbst im als wertbeständig und fleißig bekannten und geschätzten Ostbelgien schneller abgebaut als geschaffen. Allesamt sensible Fragen, auf die erst die Zeit möglichst verlässliche Antworten geben kann.

Hintergrund: Innovationsdruck steigt rapide an

Nicht alle Anbieter hatten bis zu den Zwängen der Corona-Krise gewartet, um ihre Immobilien ebenfalls ins digitale Schaufenster zu stellen. Einen ersten Eindruck konnten sich Interessenten bereits mittels virtueller Besichtigungen verschaffen. Bei derlei „Touren“ können Immobilien Raum für Raum „erkundet“ werden, manchmal sogar mit kundiger verbaler Führung durch den Makler, der auf Schritt und Tritt mit den passenden Daten und Fakten zur Hand geht. Unvermeidbar ist jedenfalls, dass die Pandemie die Digitalisierung in der Branche beschleunigt. Wer künftig „online“ nicht mehr umfassend informieren kann, gerät ins Hintertreffen, so die Prognose von Dorien Stevens vom Berufsverband der Immobilienmakler. Denn Besichtigungen von Mietwohnungen oder Kaufobjekten mit bis Dutzenden Interessenten dürften für lange Zeit undenkbar sein. Der Innovationsdruck steigt rapide an. Corona verpasst(e) den an Kauf/Verkauf und Finanzierung beteiligten Unternehmen innerhalb kürzester Zeit einen Digitalisierungs- und Innovationsschub. Was sich u.a. auch an der deutlich gestiegenen Zahl digitaler Unterschriften ablesen lässt.

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