AHS-Studenten erstellen Lernangebote für Kindergarten- und Primarschulkinder

<p>Der Fachbereich Bildungswissenschaften der Autonomen Hochschule Ostbelgien hat ein Projekt mit Studenten organisiert, bei dem Lernangebote für Kindergarten- und Primarschulkinder entwickelt wurden.</p>
Der Fachbereich Bildungswissenschaften der Autonomen Hochschule Ostbelgien hat ein Projekt mit Studenten organisiert, bei dem Lernangebote für Kindergarten- und Primarschulkinder entwickelt wurden. | Foto: AHS

Die Umstellung vom Präsenz- auf den Fernunterricht geschah an der AHS innerhalb von einer Woche. Die Verantwortlichen entwickelten einen alternativen Stundenplan, und die Dozenten passten ihre Unterrichte an die neuen Gegebenheiten an. Seitdem erteilen die Dozenten über die AHS-interne Lernplattform Arbeitsaufträge, laden kommentierte Präsentationen, Lernvideos oder Übungsmaterial hoch und organisieren Online-Unterrichte per Webcam. So kann der Hochschulunterricht bis zum Ende des Semesters sichergestellt werden. Nicht ganz so einfach vollzog sich die Umstellung der Praktika. Cathérine Mattar, Leiterin des Fachbereichs Bildungswissenschaft der AHS, sagt dazu: „Die Praktika sind ein elementarer und eigentlich unverzichtbarer Bestandteil unseres Studiums. Wir haben anfangs gehofft, dass die Schulen nach den Osterferien wieder öffnen können und daher einen Plan B entwickelt, in dem wir die Praktikumszeiten in den Mai verschoben haben.“ Doch für die Fachbereichsleitung wurde bald klar, dass sich die Unterrichtsaufnahme in den Schulen hinauszögern würde und der Plan B über Bord geworfen werden musste. „Nachdem wir mit dem Ministerium und dem Minister die rechtlichen Aspekte, die mit dem Ausfall der Praktika einhergehen, geklärt hatten, haben wir eine Alternative gesucht, die einerseits die weitere Förderung der berufsrelevanten Kompetenzen unserer Studenten ermöglicht und andererseits eine Unterstützung der Schulen, Kindergärtner und Lehrer darstellt“, fasst Cathérine Mattar zusammen.

Daraufhin wurde den Schulen eine Anfrage geschickt, welches Material oder welche Unterstützungsmöglichkeiten für den Fern- oder Präsenzunterricht durch die AHS-Studenten erstellt werden könnten. „Die Antworten aus den Schulen wurden von einer Arbeitsgruppe gesammelt, erweitert, geordnet und den Kompetenzen der Studenten der verschiedenen Studienjahre entsprechend aufgeteilt“, so Mattar. Während zwei bis drei Wochen konnten die Studenten mit der Unterstützung ihrer Dozenten an den Aufträgen arbeiten.

<p>In verschiedenen Videos leiten die Studenten die Kinder zum Malen, Basteln, Singen oder Tanzen an.</p>
In verschiedenen Videos leiten die Studenten die Kinder zum Malen, Basteln, Singen oder Tanzen an. | Foto: AHS

Für das Fach Deutsch entstanden beispielsweise Bildergeschichten zur Leseförderung für Kinder des 2. Schuljahres. Dabei finden sich teilweise auch spannende regionale Bezüge. So entdeckt in einer Geschichte die Kuh Kathi die Stadt Eupen, oder den Kindern wird auf anschauliche Art die Geschichte der belgischen Fritte vermittelt. Neben den Bildergeschichten erstellten die Studenten auch Aufgabenkarten zu Bilderbüchern, die für die Rucksackbibliothek einer Schule genutzt werden.

Geschichten und Bilderbücher erzählt und als Video aufgezeichnet

Für Kindergartenkinder haben die Studenten Geschichten und Bilderbücher erzählt und als Video aufgezeichnet. Diese können problemlos an Eltern verschickt werden, die sie ihren Kindern vorspielen können. Um die Kinder auch zu Hause zum Malen, Basteln, Singen und Tanzen anzuregen, wurden Mitmach-Videos mit Anleitungen für musikalische und künstlerische Aktivitäten entwickelt.

Die Bandbreite der Lernangebote erstreckt sich auch auf den Sachkunde-Unterricht: Kindergartenkinder werden zum Experimentieren mit Materialien, die in jedem Haushalt zu finden sind, angeregt, und Primarschüler erhalten kindgerechte Erklärungen zu den aktuellen Hygienemaßnahmen, zu Themen des Erdkundeunterrichtes und werden von den Studenten zur Entdeckung von lokalen Denkmälern, Bauernhöfen oder dem Hohen Venn mitgenommen. Die erstellten Videos und Dokumente werden den Schulen, aus denen die Anfragen eingegangen sind, zur Verfügung gestellt. Viele der Ergebnisse sind auch auf der Webseite der Autonomen Hochschule zu finden und können von allen Lehrern, Kindergärtnern oder auch Eltern genutzt werden. „Wir hoffen mit diesem Angebot die Lehrpersonen, die in dieser besonderen Zeit Großes leisten, zu unterstützen und freuen uns, wenn viele Kinder mit den mit viel Herzblut erstellten Materialien der Studenten arbeiten werden“, wünscht sich Cathérine Mattar.

Im Fachbereich Bildungswissenschaften der AHS wünscht man sich auch für das nächste Studienjahr viele motivierte Menschen, die sich eine Zukunft als Kindergärtner oder Primarschullehrer vorstellen können. Die Anmeldungen zum Aufnahmeverfahren sind noch bis 17. Juni möglich. Bei Interesse lohnt sich ein Blick auf die Webseite. „Wir haben aufgrund des Ausfalls des Studieninformationstages unsere Online-Informationen erweitert und denken, dass Interessenten auf unserer Webseite und auf der Facebook- und Instagram-Seite der Hochschule Antworten auf ihre Fragen finden können. Natürlich stehen wir jederzeit für weitere Rückfragen zur Verfügung“, so Mattar. (red)

www.ahs-ostbelgien.be

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