Hauskauf bleibt das Rückgrat

<p>Infolge der Ausgangsbeschränkungen ab Mitte März brach das eh zu Jahresbeginn gewohnt schleppend angelaufene Immobiliengeschäft in nur wenigen Tagen völlig zusammen.</p>
Infolge der Ausgangsbeschränkungen ab Mitte März brach das eh zu Jahresbeginn gewohnt schleppend angelaufene Immobiliengeschäft in nur wenigen Tagen völlig zusammen.

Zum Jahresstart ist die Preisentwicklung in Belgien zwischen Nord und Süd weiter auseinander gedriftet - vor allem bei den Appartements. Während in den fünf wallonischen Provinzen der Erwerb mit 190.156 € weiter erschwinglich bleibt, muss ein Interessent in Flandern mit 245.355 € rechnen, während in Brüssel weitere 20.000 € veranschlagt werden müssen.

Auch beim Hauskauf bleibt der Käufer zwischen Mons und Lüttich weiter haarscharf unter der Schallmauer von 200.000 € (mit 198.836 €), wogegen in Flandern im Schnitt rund 93.000 € mehr für ein Haus gezahlt werden müssen.

Erfreulich ist besonders der Trend in den letzten fünf Jahren, wo der Wert eines Hauses in den fünf frankophonen Provinzen um 14,1 Prozent angestiegen ist (gegenüber 13,2 Prozent in Flandern und 16,0 Prozent in Brüssel).

In der Provinz Lüttich (und somit auch in Ostbelgien) bleibt der Hauskauf das Rückgrat der Branche - mit 83,3 Prozent im ersten Trimester. Zudem verzeichnete der Hauskauf im Vergleich zum Vorjahr einen Preiszuwachs von 3,5 Prozent, der sich über den Zeitraum 2015-2019 auf stattliche 19,7 Prozent summiert. Übrigens mit Abstand der größte finanzielle Zugewinn aller zehn Provinzen, wogegen Hennegau und Westflandern auf 11,5 respektive 10,0 Prozent verharren. Dagegen boomt an der Küste weiter das Geschäft mit Appartements, die in der Provinz Westflandern im gesamten Vorjahr einen Anteil von 32,9 Prozent ausmachten.

Für den Preiszuwachs in der Provinz Lüttich gerade im Segment Haus (ähnlich wie in der Provinz Luxemburg) spricht u.a. die anhaltende Nachfrage nach Bauernhäusern („type ferme/demi-ferme“), die gerade im ländlichen Raum ein offenbar begehrtes Objekt bleiben. Der Grund liegt sicher in dem erschwinglichen Preisniveau für den Ankauf, oft gefolgt von einem bereits vorab klar definierten Budget für Aus- und Umbau, sprich: Renovierung.

Ein Trend, der nach Auffassung von Steven Lee, Sprecher des IPI (Institut professionel des agents immobiliers) kaum schwächeln dürfte, „sofern denn der Nachschub gewährleistet ist“. Denn es stehe zu befürchten, dass sich gerade ältere Eigentümer in nächster Zeit vielleicht nur schwer von ihrem Wohnhaus trennen und einen beabsichtigten Umstieg auf ein Appartement erst einmal aufschieben“.

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