Preisverfall nur schwer abzuschätzen

<p>Im Baufach gerieten besonders im Wohnungswesen zahlreiche Projekte in Verzug, was wegen Terminschwierigkeiten mittel- und langfristig ebenfalls die Immobilienbranche tangieren könnte.</p>
Im Baufach gerieten besonders im Wohnungswesen zahlreiche Projekte in Verzug, was wegen Terminschwierigkeiten mittel- und langfristig ebenfalls die Immobilienbranche tangieren könnte. | Fotos: DPA/nms/Fotalia

Die Preise dürften wahrscheinlich unverändert stabil bleiben, zumindest vorerst. So derzeit die vorsichtige Einschätzung in einer Branche, die wie alle andern ebenfalls kräftig durchgeschüttelt wurde. Die Trevi Group jedenfalls rechnet nicht mit einem sofortigen akuten Preisverfall. Dagegen prognostizieren verschiedene Banken eine erstmalige (heftige) Rezension seit über dreieinhalb (!) Jahrzehnten.

Neblige Prognosen um abflauende Kaufkraft

Laut Johan Van Gompel vom Studienbüro der KBC könnten die Preise im laufenden Jahr um drei Prozent und im nachfolgenden Jahr um zwei Prozent zurückgehen - der erste Preisverfall auf dem Immobilienmarkt seit 1983. Bedingt vorrangig durch die infolge Corona abflauende Kaufkraft der Haushalt um aktuell veranschlagte fünf Prozent.

Dagegen blickt die Branche selbst nicht ganz so pessimistisch nach vorn. „Das Preisverfüge dürfte in einer ersten Phase wohl recht konstant bleiben“ - so jedenfalls der Standpunkt quer durch die Reihe der Fachleute in Ostbelgien und Umgebung. Jedoch gehen sie mit Blick auf das zweite Halbjahr durchaus von einer „spürbaren Verlangsamung des Marktes aus, da potenziellen Interessenten der Kopf vielleicht nicht umgehend nach einem Immobilienerwerb steht“.

Mit anderen Worten: Besonders in puncto quantitativem Umsatz „dürfte der beständige Aufwärtstrend der Vorjahre zum Erliegen kommen“. Eine Tendenz, die bereits das erste „Baromètre immobilier des notaires“ nachdrücklich belegt, das für das erste Trimester einen empfindlichen Rückgang der Anzahl Transaktionen verzeichnete.

Hintergrund: Preisschere wird erkennbar enger

Der Einbruch war schon spektakulär. Im ersten Trimester verzeichnete das „Baromètre des notaires“ (erstellt von Fednot) bei den Immobilientransaktionen einen Rückgang von 7,9 Prozent. Landläufig zählen die Monate Januar/Februar eh zu den ruhigeren Perioden im Jahreskreis. Meist erst mit der Fachmesse Batibouw zieht der Markt an - dem aber diesmal nur eine Woche später „ein Riegel vorgeschoben wurde“. Besonders in Flandern registrierte die Branche im ersten Trimester einen Rückgang von 10 Prozent der Aktivitäten, wogegen die Regression in der Wallonie mit minus 5,4 Prozent erträglich blieb und Brüssel mit minus 0,7 Prozent einen Status quo meldete. Nach wie vor bleibt, so der Blick auf das gesamte Vorjahr, der Hauskauf mit drei Vierteln der Transaktionen das Fundament des Marktes. Spürbar angezogen hat im Vorjahr das Preisniveau bei den Appartements - mit einem Plus von 4,0 Prozent (ähnlich dem Plus von 4,2 Prozent bei Häusern). Mit der Folge, dass sich der Durchschnittspreis zwischen beiden Sparten annähert: Während für ein Haus im Schnitt 262.196 € gezahlt wurden, waren es für ein Appartement bereits beachtliche 228.566 €.

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