„Betongold“ bleibt sichere Währung

<p>Zwar sind die Fragezeichen auf dem Immobilienmarkt aktuell recht groß, doch geht in Ostbelgien der Blick entschlossen nach vorn - auch im Wissen um die weiterhin zeitgemäße Währung „Betongold“.</p>
Zwar sind die Fragezeichen auf dem Immobilienmarkt aktuell recht groß, doch geht in Ostbelgien der Blick entschlossen nach vorn - auch im Wissen um die weiterhin zeitgemäße Währung „Betongold“. | Fotos: Shutterstock/Fotalia

Nach rund sieben Wochen überschaubarer Aktivität stehen ab Montag auch in den Immobilienagenturen wieder die Türen offen. Ein Tatbestand, der der Tageszeitung „Le Soir“ in ihrer wöchentlichen Immo-Beilage gar die markige Schlagzeile „Le 11 mai, date de la libération“ wert war.

Freilich geht die Branche landesweit und ebenso in Ostbelgien nicht davon aus, dass „die Kunden uns an den ersten Tagen die Türen einrennen werden“, wie es ein Makler aus Ostbelgien und Umgebung umriss.

Sicherheitsvorgaben bei allen Kontakten

Sicher werde es „ein wenig turbulent, bis wieder alles in der Spur ist“, umreißt ein anderer die unmittelbaren Perspektiven. Vor allem da sich zuletzt „vielerorts Wartelisten für Hausbesichtigungen gebildet haben“, weiß ein Dritter aus eigener Erfahrung, aber ebenso aus Kontakten zu Mitbewerbern.

Mit anderen Worten: Das Interesse auf dem Markt ist trotz Corona-Krise nur unmerklich abgeflaut, vielleicht auch weil so genanntes „Betongold“ gerade in Krisenzeiten weiter als sichere Währung respektive Anlage gilt.

Nur müssen sich Interessenten „anstellen“, denn Besichtigungen unterliegen künftig strikten Sicherheitsvorgaben. Einfach einen Pulk von mehreren Personen zeitgleich durch ein Anwesen „schleusen“, ist ausgeschlossen. Weshalb das IPI (Institut professionnel des agents immobiliers) seinen Mitgliedern eine Art Leitfaden mit möglichst schlüssigen Antworten auf alle relevanten Fragen an die Hand gegeben hat, wie Steven Lee, IPI-Sprecher, betont.

Hintergrund: Schwarzmalen als letzte Option

Es war die vielleicht aussagekräftigste Anmerkung zu den Perspektiven auf dem Immobilienmarkt. „Kurzarbeit drückt nicht nur aufs Portemonnaie, sondern in gleichem Maße auch aufs Gemüt.“ Eine Erkenntnis, mit der eine erfahrene ostbelgische Maklerin in diesen Tagen sicher nicht alleine steht. Weshalb nicht nur sie die Prognosen der Banken „mit Vorsicht genießt“. Dass der Markt in diesem und im nächsten Jahr um bis zu zehn Prozent schwächeln soll“, halte sie für „eine sehr gewagte Prognose über einen derart weitreichenden Zeitraum“. Jedoch wünscht sie eines: Es sei schon „sehr, sehr wichtig, dass bald wieder einigermaßen Normalität einkehrt, selbst wenn sie weiter mit spürbaren Einschränkungen einhergeht“. Jedenfalls weiß auch sie aus langen Jahren, „dass Menschen gerade nach materiellen Erschütterungen im Erwerb einer Immobilie eine solide, da langfristige Zukunftssicherung sehen“. Schwarzmalen will die Branche zumindest in der Region nicht - wenngleich mit der untrüglichen Erkenntnis vor Augen, dass der Trend auf dem Immobilienmarkt vorrangig abhängt von der allgemeinen konjunkturellen Konsolidierung.

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