Sophie Wilmès: „Zahlen geben Hoffnung, aber wir müssen trotz allem durchhalten“

<p>Sophie Wilmès: „Zahlen geben Hoffnung, aber wir müssen trotz allem durchhalten“</p>

„Die Zeit, die wir erleben, ist ungesehen und überwältigt uns in jeder Hinsicht. Um Sie und die Menschen, die Sie lieben, und das gesamte Zusammenleben zu schützen, mussten wir eine Reihe einschneidender Maßnahmen ergreifen, die unsere Gewohnheiten, unser soziales und unser wirtschaftliches Leben durcheinander gebracht haben“, so Wilmès. „Die Opfer, die wir bringen, sind sehr groß, besonders für Menschen, die alleine sind. Und diese Opfer dürfen nicht vergeblich sein.“

„Dank der Maßnahmen, die wir bisher ergriffen haben, konnte eine Überlastung der Krankenhäuser und Intensivstationen verhindert werden“, sagt Wilmès weiter. Sie weist darauf hin, dass es immer noch möglich ist, Patienten bei Bedarf in andere Krankenhäuser zu verlegen. „Leider wissen wir, dass es nach dem Höhepunkt der Infektionen noch viele Krankenhauseinweisungen und leider auch viele Todesfälle geben wird. Diese Berichte in den kommenden Wochen werden eine Tortur sein. Dennoch müssen wir standhaft und solidarisch bleiben und weiterhin die Regeln der sozialen Distanzierung befolgen.“

Die Premierministerin gibt auch zu, dass das belgische Gesundheitssystem, obschon es gut organisiert ist, im Moment Schwierigkeiten hat: „Der Mangel an medizinischer Ausrüstung ist ein Beispiel dafür. Die Versorgungsunsicherheit ist leider zur Norm geworden.“ Wilmès verspricht, weiterhin dafür zu kämpfen, dass so viel Schutzmaterial wie möglich verteilt und die Zahl der Tests erhöht wird.

Wilmès warnt auch davor, dass wir die sozioökonomischen Folgen der Krise noch lange nach Normalisierung der Situation spüren werden. Sie verweist auf die Maßnahmen, die die Regierungen bereits zur Unterstützung der Arbeitnehmer, Selbständigen und Arbeitgeber ergriffen haben, und betont, dass weitere Maßnahmen folgen werden, „insbesondere zur Unterstützung des Gesundheitssektors“.

Wann unser Leben wieder normal verlaufen wird, kann Wilmès noch nicht sagen. Die derzeitigen Maßnahmen laufen bis zum 19. April und können bis zum 3. Mai verlängert werden. Sie sagt auch, dass die Rückkehr zum normalen Leben allmählich erfolgen und dass dieser Übergang von einem Expertenteam vorbereitet werde.

„Wir haben einen langen Prozess des Wiederaufbaus vor uns. Es ist offensichtlich, dass es ein Vor und Nach Corona geben wird. Ob es um die Art und Weise geht, wie wir miteinander umgehen, oder allgemeiner um die Art und Weise, wie unsere Gesellschaft funktioniert. Wir müssen aus dieser schweren Zeit gestärkt hervorgehen.“ (belga)

Kommentare

  • Das wissen doch alle Leute, ausser das Ihr nur bis zum 3.Mai verlängern könnt verwundert mich. Es wäre für Bürger wie mich aber viel beruhigender zu wissen ob Belgien Kunde von Palantir ist. (ähnliches Unternehmen ist mir nicht bekannt). Bei Österreich scheint es ja so zu sein auch wenn es nur indirekt angedeutet wird. Auch in Südkorea wurde solch eine Technik verwendet, wo ich ebenfalls auf Palantir tippe. Und die Kurven ähneln sehr. Aber auch für den Exit wäre es noch nicht zu spät sich für diese Variante zu entscheiden. Es sind immerhin gut 10 Jahren seit das Unternehmen solche Szenarien simuliert und einen optimierten Umgang mit solch einer der Lage vorschlägt. In der eine an unendlich grenzenden Faktoren berücksichtigt und Mathematisch abwägt. Man hört nur noch Flaten the curve und ja wir müssen warten, Stay at Home, Bazooka, Giesskanne, entschleunigen, und tolle Pfleger (was die auch sind). Jedoch ist die Bevölkerung durchaus in der Lage komplexe Zusammenhänge zu verstehen und deuten. Jedoch scheint es so das die Politik davon ausgeht die Tematik sei zu kompliziert um die Bevölkerung über den Wissensstand zu informieren. Das ist aber belastend, wenn man genau weiß das der Wissenstand bereits bis ins nächste Jahr mit einer gewissen Abweichung bekannt ist und keinerlei Informationen erhält.

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