Roland-Garros-Alleingang empört nicht nur Spieler

Für diese überraschende Entscheidung ernteten die Roland-Garros-Organisatoren viel Kritik von Spielern und anderen Veranstaltern.

In der kritisierten Veröffentlichung des französischen Tennisverbands FFT hieß es lakonisch: „Roland Garros wird vom 20. September bis 4. Oktober gespielt." In der Folge wurde knapp erklärt: Aufgrund der Corona-Pandemie sei es nicht möglich, das eigentliche Datum der Ausrichtung einzuhalten. Die French Open, das zweite Grand-Slam-Turnier der Saison, sollten ursprünglich vom 24. Mai bis 7. Juni stattfinden.

Kritisiert wird nicht die Verlegung als solche, sondern vielmehr der Alleingang, den man an der Porte d’Auteuil hinlegte. Die Pariser Organisatoren legten ihr neues Austragungsdatum fest, ohne vorab die Spielerorganisationen ATP und WTA oder andere Grand-Slam-Veranstalter zu informieren oder zu konsultieren.

Scharfe Kritik gab es aus den Reihen der betroffenen Spieler: „Entschuldigung?", schrieb erzürnt die zweimalige Grand-Slam-Siegerin Naomi Osaka aus Japan. „Wieder einmal haben es wir bei Twitter rausgefunden", stänkerte der Argentinier Diego Schwartzman.

<p>Vasek Pospisil kritisierte die jüngsten Entscheidungen scharf.</p>
Vasek Pospisil kritisierte die jüngsten Entscheidungen scharf. | Foto: Photo News

Am Schärfsten ging Vasek Pospisil, im ATP-Spielerrat engagiert, mit der FFFT ins Gericht. „Das ist Wahnsinn", twitterte der Kanadier, er meinte auch: Nur eine Woche nach den US Open die French Open zu platzieren. Das Finale in New York auf Hartplatz wäre an einem Sonntag, am folgenden Sonntag stünden in Paris Erstrundenmatches an, auf Sand. Dazu beklagte Pospisil, es habe „keine Kommunikation mit den Spielern der ATP" gegeben. „Wir haben NULL zu sagen in diesem Sport." Es sei daher Zeit, eine Spielerunion zu gründen, forderte er, mal wieder.

Wie von Pospisil angedeutet zeigte man sich beim amerikanischen Tennisverband USTA, dem Veranstalter der US Open, „not amused“: Solche Entscheidungen könnten "nicht einseitig" getroffen werden. Selbst prüfe man "all unsere Optionen, einschließlich der Möglichkeit, das Turnier auf einen späteren Zeitpunkt zu verlegen", dies würde aber "nur in vollständiger Beratung mit den anderen Grand-Slam-Turnieren, der WTA und ATP, der ITF und anderen Partnern, inklusive des Laver Cups" geschehen. (dpa/jph)

Kommentare

Kommentar verfassen

0 Comment