Fahrdienst der Krebshilfe kann am Montag wieder starten

<p>Die VoG Hilfe für Krebskranke im Süden Ostbelgiens kann ihren kostenlosen Fahrdienst dank einer beispielhalten Solidaritätswelle und trotz der noch bis zum 5. April gültigen Ausgangssperre ab dem kommenden Montag wieder aufnehmen.</p>
Die VoG Hilfe für Krebskranke im Süden Ostbelgiens kann ihren kostenlosen Fahrdienst dank einer beispielhalten Solidaritätswelle und trotz der noch bis zum 5. April gültigen Ausgangssperre ab dem kommenden Montag wieder aufnehmen. | Foto: GE-Archiv

Die Befürchtung von VoG-Präsidentin Liliane Müller-Parisse, dass dieser wegen der Coronakrise sogar ganz eingestellt werden müsste, hat sich nicht bewahrheitet. „Am kommenden Montag können wir den Fahrdienst wieder normal aufnehmen. Das ist wirklich toll.“

Der Dienst stand auf der Kippe, weil die meisten der insgesamt rund 45 etatmäßigen Fahrer der Risikogruppe angehören und folglich zumindest vorübergehend nicht für die Beförderung der Patienten infrage kommen. Deshalb konnten in dieser Woche lediglich die Fahrten zu den Chemotherapien und den Bestrahlungsterminen gewährleistet werden.

Hilferuf der VoG wurde nicht überhört.

Ein Hilferuf im Belgischen Rundfunk (BRF) am Dienstag trug jedoch überraschend schnell Früchte. „Ich bin wirklich erstaunt, dass sich so viele Menschen gemeldet haben. Darunter sind Lehrpersonen und auch andere Bürger, die wegen der Coronakrise nicht mehr arbeiten dürfen und sich spontan bereit erklärt haben, einen Teil ihrer Freizeit für die gute Sache zur Verfügung zu stellen.“

Im Kabinett von Gesundheitsminister Antonios Antoniadis (SP) hatte sich Liliane Müller-Parisse zuvor vergewissert, dass dies auch während der seit Mittwoch und bis zum 5. April in Belgien geltenden Ausgangssperre möglich ist. „Grundbedingung ist, dass die Fahrer keine Covid-19-Symptome haben dürfen und dass die Patienten jeweils einzeln zu ihren Behandlungsorten gefahren werden müssen“, so Liliane Müller-Parisse.

Seit dem Ausbruch der Coronakrise hatte die VoG ihren kostenlosen Fahrdienst aus den genannten Gründen bereits notgedrungen zurückschrauben müssen. „Es ist völlig klar, dass neben den schwerkranken Patienten auch die ehrenamtlichen Helfer geschützt werden müssen“, so die Mitbegründerin der Eifeler Krebshilfe.

Deshalb sei quasi von heute auf morgen ein Großteil ihres Fahrerstamms, von denen die allermeisten Rentner und über 65 Jahre alt sind, nicht mehr für den Dienst in Frage gekommen – zumindest vorübergehend.

Außerdem hatte das Malmedyer Krankenhaus in einem Schreiben wegen der jetzt geltenden noch strengeren sanitären Vorsichtsmaßnahmen davon abgeraten, mehrere ältere Menschen auf engstem Raum zu befördern.

Zu ihrem eigenen Schutz und zum Schutz der Patienten sollten diese zudem möglichst nicht die Krankenhäuser betreten, wenn keine Behandlung anvisiert sei. „Doch häufig können die Schwerkranken ohne Hilfe das Behandlungszimmer kaum erreichen“, erklärt Liliane Müller-Parisse.

Im „Normalbetrieb“ hat die VoG, die dafür sechs ausschließlich mit Spenden finanzierte Fahrzeuge zur Verfügung stellt, etwa fünf Fahrer pro Tag im Einsatz, um ca. 18 bis 20 Krebspatienten aus der Region zu ihren Untersuchungen, Therapien oder Arztterminen zu bringen. „Jetzt, wo jeder Patient einzeln gefahren werden muss, sind wir jeden Tag auf sieben bis acht Fahrer angewiesen. Deshalb freut es uns natürlich umso mehr, dass sich spontan so viele Menschen gemeldet haben.“ Dies gilt ebenso für das Angebot einiger dieser neuen Fahrer, für die Fahrten gegebenenfalls auf ihren eigenen Pkw zurückzugreifen. Unternehmen hätten außerdem spontan und unentgeltliche zusätzliche Fahrzeuge angeboten, damit auch unter den neuen Bedingungen möglichst alle Patienten wie gewohnt betreut werden können.

Jeder Patient muss einzeln gefahren werden.

Lediglich nicht dringende Arzttermine sollen nach Möglichkeit verschoben werden, so Liliane Müller-Parisse.

Auf die VoG-Verantwortlichen wartet nun ein wahres Puzzlespiel, um die neuen Fahrer ihren jeweiligen Patienten zuzuteilen. „Das dürfte ein paar Tage in Anspruch nehmen, weil natürlich jede Menge Telefonate geführt werden müssen, aber am kommenden Montag dürften wir wieder startklar sein.“

Das ist umso wichtiger, da nicht jeder Krebspatient Familie hat, die kurzfristig einspringen kann.

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