Schluss mit lustig – Politisch korrekt in die Sackgasse

<p>„Juden, nehmt es ihnen nicht übel, über uns lachen sie schon seit 100 Jahren.“ Aalst auf einige Motive zu reduzieren, ist auch Verkürzung und populistisch.</p>
„Juden, nehmt es ihnen nicht übel, über uns lachen sie schon seit 100 Jahren.“ Aalst auf einige Motive zu reduzieren, ist auch Verkürzung und populistisch. | Foto Photo News

Satire, Karikatur, Parodie, Persiflage, Spottgedichte, selbst die Sottie, ein vor allem in Frankreich gepflegtes und gegen den Papst gerichtetes Narrenspiel, aber auch der Karneval sind traditionell Räume, in denen man über die Stränge schlagen da

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Kommentare

  • "Wenn der Topf verschlossen, der Deckel verschraubt und das letzte Ventil geschlossen ist, unter dem Topf aber das Feuer lodert, das nun einmal Teil der menschlichen Natur ist, muss man sich nicht wundern, wenn früher oder später der gesamte Kessel in die Luft fliegt und sich der Inhalt die Freiheit sucht, um die man ihn beraubt hat."

    Das schreibt der Chefredakteur einer Zeitung, die selbst während all der Jahre ihres Bestehens die politische Korrektheit bis in die Fingerspitzen hinein verkörpert hat.

    Wenn man die Philippika von Herrn Schröder richtig deutet, wird das GE in Zukunft wohl das Sprachrohr der "Political Incorrectness" werden, etwa so wie PI-News, mit allen Konsequenzen. Dann wäre zumindest in Ostbelgien der Druck aus dem Kessel. Man darf gespannt sein.

    Herr Schröder weiß natürlich, dass dieser Begriff vorwiegend von der politischen Ultrarechten dafür benutzt wird, andere Meinungen zu diskreditieren und die eigene als die einzig wahre, "politisch korrekte" hinzustellen, das Gegenteil also von der Toleranz, die sie immer selber für sich einfordern.

    In einem Artikel der ZEIT heißt es:
    "Der Political-Correctness-Vorwurf ist eine Moralkeule besonderer Art. Wer ihn erhebt, steht automatisch auf der richtigen Seite: Er ist der wahre Liberale, der Warner vor totalitärem Unrecht, ein Tabubrecher wider die Zensur und das Beschweigen von Missständen, ein Vorkämpfer der Unterdrückten. Im Extremfall reklamiert er für sich die Würde des Opfers."

    Der Schlusssatz: "Eines nämlich gibt es in einer Demokratie nicht: ein Recht darauf, dass die eigene Meinung unwidersprochen bleibt." Das gilt für beide Seiten.

    https://www.zeit.de/2017/04/politicial-correctness-populismus-afd-zensur...

  • Hallo Herr Schleck,

    Sowenig, wie ich die Aalster Karnevalisten für ihre Judendarstellungen “gelobt” habe - wie sie mir unterstellt haben - sowenig deutet Herr Schröder an, “das GE würde in Zukunft Sprachrohr der “Political incorrectness”.

    Ich habe den Eindruck - um beim Karneval zu bleiben - dass hier die Pferde mit Ihnen durchgehen.

    Aber keine Sorge, das GE wird sicherlich auch in Zukunft nicht “Karlchen’s Woche” heißen.
    (Ein wenig mehr kritische Distanz und Pfeffer in der Kommentierung der politischen Geschehnisse und Entscheidungen in der ... Deutschsprachigen Gemeinschaft wäre jedoch wünschenswert. Ok, das ist ein anderes Thema.)

    Ist Ihnen eigentlich aufgefallen, dass sie mit ihrer Replik den Kommentar von Herrn Schröder in Wirklichkeit nur bestätigen?

    Wenn man jetzt schon - der politischen Korrektheit wegen - den Begriff “Political Correctness” nicht mehr nutzen kann, ohne in einen Topf mit Ultrarechten geworfen zu werden, steht es um unsere Debattenkultur noch viel schlechter, als von Herrn Schröder
    beschrieben.

    Sie haben meinem Kommentar zum Aalster Karneval in ihrer eigenen “Philippika” heftig widersprochen. Gut so! Denn dies führt idealerweise in einem offenen Meinungsstreit dazu, die eigene Positionen zu hinterfragen.

    Der französische Schriftsteller und Moralist, François de la Rochefoucault hat einmal gesagt:
    “Qui vit sans folie n’est pas si sage qu’il croit.” (Wer ohne jede Narrheit lebt, ist weniger weise als er glaubt.)

    Passt vielleicht nicht wirklich zum Thema, hört sich aber gut an.

    Gruß und Schönes WE!

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