Altbauten drücken in Belgien weiterhin stark auf das Klima

<p>Individuelle Wohnkultur findet heute auch erkennbar ihren Niederschlag in der Gestaltung des hauseigenen „open air“.</p>
Individuelle Wohnkultur findet heute auch erkennbar ihren Niederschlag in der Gestaltung des hauseigenen „open air“.

In Zeiten von „Fridays for Future“ die sensible Balance zu finden zwischen Ökologie und Ökonomie, ist keine kleine Herausforderung. Auch oder gerade „am Bau“. Weshalb der Batibouw-Schildkröte, die eh schon von Natur aus ihr Haus mit respektive auf sich trägt, derzeit alles nur Erdenkliche draufgepackt wird, was auch nur im Entferntesten mit Wohnraum und Klimawandel zu tun hat.

In diesem Sinne wird die größte und zugleich wichtigste Bühne für die Baubranche in Belgien alle Jahre wieder zur nachdrücklichen Standortbestimmung für ein Marktsegment, das in der Zwischenzeit auch „klimatisch“ in den Fokus gerückt und in die Kritik geraten ist.

Zugegeben: Der Belgier dürfte sich schwerlich von „une brique dans le ventre“ verabschieden. Nur: Wie sehen die möglichen Bau-, Lebens- und Wohnformen der Zukunft aus? Auch und gerade in einem Land wie Belgien, wo der Großteil der bestehenden Bausubstanz nach wie vor deutlich heutigen Standards in Sachen Energieeffizienz hinterherhinkt.

Immerhin sind rund drei Viertel des Wohnraums zwischen Eupen und Ostende älter als dreißig Jahre. Eine Zeit bis circa Mitte der achtziger Jahre, als der Begriff Energieeffizienz erst gerade Einlass in den Duden gefunden hatte. Weshalb Batibouw auch Impulse setzen möchte - allein schon um nach und nach den immensen Rückstand gegenüber unseren Nachbarländern abzuarbeiten.

Inspiration hat sich die Expo auch noch in einem anderen Bereich auf die Fahnen geschrieben. In Palais 4 erwartet die Besucher eine „Inspiration Zone“ mit vier verschiedenen Wohnmodellen oder -stilen. Konkret: Jede Wohnform hat ihre eigene Identität, Geschmack und Farben inklusive. Ob Studio in stringentem, teils unterkühltem Schwarz-Weiß, Einzimmerappartement in warmen, harmonischen Naturmaterialien, Zweizimmerappartement in eher schlichter Ausstattung, dafür aber mit kuscheliger Atmosphäre („cosy“) oder zuletzt Einfamilienhaus mit dunklem Nussholz in Kombi mit hellem Grau oder Grün.

Vier Wohn„angebote“, gruppiert um einen gemeinsamen Garten, der für das „Kollektiv“ steht, zu dem sich die Bewohner ungeachtet ihrer unterschiedlichen Philosophie zusammenfinden können. Und in ihrer individuellen Inspiration von den Vorzügen der Wohnkultur des Nachbarn profitieren.

Kommentare

Kommentar verfassen

0 Comment