Bellinis Oper „La Sonnambula“ in Lüttich

<p>Amina, die Schlafwandelerin, auf dem Dachfrist der Mühle ihrer Pflegemutter.</p>
Amina, die Schlafwandelerin, auf dem Dachfrist der Mühle ihrer Pflegemutter. | Foto: Teatri dell´Est

Zuletzt stand dieses Werk, das erstmals am 6. März 1831 am Teatro Carcano in Mailand aufgeführt wurde, in konzertanter Version im November 2001 auf dem Spielplan des Lütticher Opernhauses. Damals unter der musikalischen Leitung des unvergessenen Bellini-Fachmanns Alberto Zedda. Diesmal führt Orchesterchefin Speranza Scappucci den Taktstock.

Den Stoff zu diesem Melodrama hatte Bellinis Librettist Felice Romani bei dem Schriftsteller Eugène Scribe entliehen, dessen gleichnamiges Lustspiel aus dem Jahre 1819 in Frankreich bereits 1827 Jean-Pierre Aumer als Vorlage für eine Ballet-Pantomime an der Pariser Oper gedient hatte.

Die Handlung spielt in einem Schweizer Dorf in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Von überall her kommen die Bauern zusammen, um die Hochzeit der armen Waise Amina und des reichen Gutsbesitzers Elvino zu feiern. Die freudigen Erwartungen der Gästeschar, die Brautlieder anstimmt und das Glück des jungen Paares feiert, machen die Gastwirtin Lisa traurig, da sie selbst auf eine Hochzeit mit Elvino gehofft hatte. Die Annährungsversuche ihres Verehrers Alessios sind ihr lästig. Ein Neuankömmling zeigt lebhaftes Interesse an der hübschen Braut. Es ist der Feudalherr des Dorfes, Graf Rodolfo, der lange abwesend war und den vorerst niemand erkennt. Als es Nacht wird, warnen die Bauern Rodolfo vor einem Phantom, das in der Dunkelheit sein Unwesen treibe. Amina versichert Elvino, der eifersüchtig auf Rodolfo ist, ihre Liebe und Treue in dem Duett „Prendi: l'anel ti dono“ (Ich schenke dir den Ring). Rodolfo macht unterdessen der keineswegs abgeneigten Lisa den Hof. Da erscheint das Phantom in Person der schlafwandelnden Amina. Sie schläft schließlich auf dem Sofa in Rodolfos Zimmer ein. Dort wird sie am Morgen von den Dorfbewohnern entdeckt, die dem Grafen huldigen wollen. Elvino ist empört und verstößt Amina, die vergeblich ihre Unschuld beteuert. Als Elvino und Amina sich zufällig auf dem Weg zum Schloss begegnen, entreißt der enttäuschte Verlobte ihr den Ring und bittet Lisa um ihre Hand, was Alessio aus der Fassung bringt. Der Graf versucht, Elvino das Phänomen des Schlafwandelns zu erklären, findet aber keinen Glauben. Aminas Pflegemutter Teresa zeigt Elvino Lisas Halstuch, das sie im Zimmer des Grafen gefunden hat, der Bauer wendet sich von Lisa ab...da erscheint die Sonnambula Amina auf dem Dachfrist von Teresas Mühle. Im Traum gesteht sie ihre Liebe zu Elvino „Ah! Non credea mirarti, Si presto estinto, O fiore“ (Ah ich hätte nicht geglaubt, Oh Blume, dich so schnell verwelken zu sehen). Elvino erkennt seinen Irrtum und schließt die Erwachende in seine Arme.

Im Gegensatz zu Bellinis übrigen Opern enthält „La Sonnambula“ keine dramatischen Ausbrüche. Die Titelfigur inspirierte den Komponisten vielmehr zu einer elegisch ausgesponnenen weichen Musik, in der die volkstümlichen Chöre heitere Akzente setzen. In diesem Werk gesteht Bellini dem Ziergesang eine dominierende Rolle zu, ohne den Bezug zum Text aufzugeben.

Für die Titelrolle der Nachtwandlerin Amina wurde Nino Machaidze verpflichtet. Die Schenkwirtin Lisa wird von Shiri Hershkovitz gesungen. Dem Gutsbesitzer Elvino leiht René Barbera seine Stimme, Mark Mimica singt die Rolle des Grafen Rodolfo, Kamil Ben Hsaïn Lachiri die des in Lisa verliebten Bauern Alessio

Premiere ist am Freitag, 13. März, um 20 Uhr. Am Sonntag, 15. März, beginnt die Vorstellung um 15 Uhr. Am Dienstag 17., Donnerstag 19., und Samstag 21. März hebt sich der Vorhang jeweils um 20 Uhr.

Die Karten kosten je nach Kategorie zwischen zehn und 97 Euro. Kinder bis 14 Jahre haben, in Begleitung eines zahlenden Erwachsenen, freien Eintritt. Jugendliche erhalten je nach Alter unterschiedliche Ermäßigungen.

Reservierung unter Tel. 04/221 47 22 oder www.operaliege.be.

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