Weiterhin unter der Schallmauer

<p>Besonders in zwei Provinzen, nämlich in Flämisch-Brabant und mehr noch in Westflandern, ist die Nachfrage nach Appartements (bevorzugt mit zwei Zimmern) ungebrochen hoch.</p>
Besonders in zwei Provinzen, nämlich in Flämisch-Brabant und mehr noch in Westflandern, ist die Nachfrage nach Appartements (bevorzugt mit zwei Zimmern) ungebrochen hoch.

Die Preisentwicklung auf dem belgischen Immobilienmarkt habe sich im Vorjahr „konsolidiert“, so Renaud Grégoire namens der Fédération des Notaires. „Im Vergleich zu 2018 fällt der Preisanstieg weniger stark aus“, für Kaufinteressenten sicher „eine gute Nachricht“. Verkäufer dagegen hätten ihre Preisvorstellungen, sofern sie denn auf den Erträgen von 2018 fußten, „leicht nach unten revidieren müssen“.

In Zahlen: Für einen Hauskauf musste der Interessent im Schnitt 262.196 € veranschlagen, ein Plus von 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ein Preis, der dank einer Inflation von 1,2 Prozent jedoch auf 3 Prozent „geglättet“ wurde.

Jedoch bleibt der Mittelwert eines Hauses in der Wallonie ungeachtet der Sonderstellung von Wallonisch-Brabant weiter unter der Schallmauer von 200.000 €, freilich mit der geografischen Einschränkung auf die Provinzen Lüttich und Hennegau.

Und dies ungeachtet einer Preissteigerung von durchschnittlich 7.000 € für einen Hauskauf in der Provinz Lüttich. Ein Wert, der gar durch das Plus von 8.000 € in der Provinz Namur noch getoppt wird. Und selbst die 3.000 € Preissteigerung in der Provinz Luxemburg (im Schnitt, wohlgemerkt) lassen mancherorts aufhorchen.

Dagegen schlug der Hauskauf in Flandern mit 287.353 € zu Buche, heißt: ein sicher vertretbares Plus von 3,6 Prozent (bedingt wahrscheinlich durch das ungewohnt breite Angebot quer durch alle Provinzen). Sicherlich auch ein Grund, dass der Anteil an Häusern bei den Transaktionen in Flandern angestiegen ist.

Dagegen ist in Brüssel die Tendenz gleichbleibend: Hier beherrscht eindeutig das Appartement den Markt - mit einem Anteil von 63 Prozent ein Wert, der selbst vergleichbare Städte in den angrenzenden Ländern „in den Schatten stellt“. Was sich unweigerlich auch auf den Preis niederschlägt, denn für ein Appartement in der Hauptstadt muss ein Interessent im Schnitt 228.566 € hinblättern.

Das Plus von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr stellt die größte Steigerungsrate im Zeitraum der letzten fünf Jahre dar. Oder in Zahlen: In 2019 kostete ein Appartement in Brüssel 11.000 € mehr (bereits unter Berücksichtigung der Inflation). Was die eh schon überaus scharfe soziale Schere bei der Wohnungssuche noch ein Stück weiter auseinander spreizen dürfte.

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