Macron will Anti-Terror-Gipfel mit Kollegen aus dem Sahel verschieben

<p>Emmanuel Macron im Gespräch mit der Presse</p>
Emmanuel Macron im Gespräch mit der Presse | Foto: belga

Macron habe mit dem nigrischen Präsident Mahamadou Issoufou telefoniert, teilte der Élyséepalast in der Nacht zu Donnerstag mit. Man schlage nun vor, das Treffen auf Anfang 2020 zu verschieben. Im westafrikanischen Krisenstaat Niger waren am Mittwoch bei einer Attacke islamistischer Kämpfer auf ein Militärcamp 71 Soldaten getötet worden. Zudem wurden nach nigrischen Angaben 57 Angreifer getötet.

Die beiden Präsidenten brachten ihre Entschlossenheit zum Ausdruck, angesichts der Bedrohung durch terroristische Gruppen geschlossen zu bleiben, wie es weiter aus dem Élysée über das Gespräch hieß. Macron habe seine Unterstützung und Solidarität ausgesprochen.

Anlass des Gipfels ist der Tod von 13 französischen Soldaten in Mali Ende November. Macron verlangt von der G5-Sahel-Gruppe, zu der Mali, Mauretanien, Niger, der Tschad und Burkina Faso gehören, ein klares Bekenntnis zum Anti-Terror-Kampf in der Region. Der Gipfel sollte am kommenden Montag im südfranzösischen Pau stattfinden.

Macrons Einladung zu dem Gipfel hatte zuvor für Unmut gesorgt. Sie sei „nicht sehr taktvoll“ gewesen, sagte der Präsident von Burkina Faso, Roch Marc Kaboré, am Mittwoch im Staatsfernsehen. „Wir befinden uns nicht in einem Krieg zwischen der G5-Sahelzone und Frankreich.“ Er fügte hinzu, man sei der Meinung, die Partnerschaft müsse auf eine größere Effektivität vor Ort geprüft werden.

Derweil drückte die internationale Gemeinschaft dem Niger nach dem Angriff dort ihre Solidarität aus. Die Tat sei eine „schmerzhafte Erinnerung an die kontinuierliche Verschlechterung der Sicherheitslage in der Sahelregion“, teilte etwa der neue EU-Außenbeauftragte Josep Borrell mit. (dpa)

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