Aufnahmestopp für Eupener Rosenmontagszug

<p>Der Eupener Rosenmontagszug ist an seine Kapazitätsgrenze gestoßen. Die AGK nimmt keine neuen Teilnehmer mehr auf.</p>
Der Eupener Rosenmontagszug ist an seine Kapazitätsgrenze gestoßen. Die AGK nimmt keine neuen Teilnehmer mehr auf. | Foto: David Hagemann

Im vergangenen Jahr feierte die Arbeitsgemeinschaft Karneval Eupen-Kettenis ihr 2x11-jähriges Bestehen. Seit seiner Gründung hat es sich das Festkomitee zur Aufgabe gemacht, den Clown vor der Sessionseröffnung zu putzen, was am Samstag wieder eine Stunde intensiv im Beisein der amtierenden Prinzen gemacht wurde. Gründungsmitglied Matthieu Wertz rüstete das Denkmal wie gewohnt ein und dann wurde geschrubbt, was das Material und die Muskelkraft hergab.

Die AGK hat nach wie vor die Hoffnung, dass es ein Kinderprinzen- dreigestirn geben wird.

Am kommenden Samstag findet nun erstmals eine AGK-Kostümbörse von 12 bis 17 Uhr statt. „Wir wollten das Zelt einen weiteren Tag nutzen, ohne die Anwohner allzu sehr zu belästigen. So ist diese Idee geboren worden“, erläutert AGK-Präsident Michael Kremer. Wer seinen Schrank aufräumen möchte, kann sich kurzfristig entscheiden, einen der Tische zu belegen. Die AGK wird einen Ausschank organisieren, das Altweiberkomitee Waffeln backen.

Am Sonntag wird dann die Session eröffnet. Alle Traditionsgesellschaften der Stadt beteiligen sich an dem Umzug, der sich um 10.40 Uhr am Stadthaus in Bewegung setzen und zur Bergstraße ziehen wird. Dort wird dann der Countdown gezählt und der Auftakt zur närrischen Jahreszeit ausgiebig gefeiert. Musikalische Gäste sind Sven ohne Girls, Mike Nüchtern und D’r Sach, die Eupener Gesellschaften werden ihre Mariechen auf die Bühne schicken. Die Veranstaltung endet um 17 Uhr. Die Gruppen können dort ihre Anmeldepapiere für die Umzüge erhalten.

Das neue große Dreigestirn der Stadt Eupen steht in den Startlöchern. Dieses wird von der Prinzengarde gestellt und am 4. Januar im Ambassador Hotel in der Eupener Unterstadt proklamiert. Am Tag danach ist die traditionelle Gratulationscour ab 11.11 Uhr angesetzt. Die Frage, ob es ein Kinderprinzendreigestirn in Eupen geben wird, ist noch nicht endgültig geklärt. „Die Grün-Weissen verfolgen derzeit noch eine Piste“, berichtet AGK-Präsident Kremer, der die Hoffnung somit noch nicht aufgegeben hat, dass die Gesellschaft noch einen Nachwuchsherrscher auf der Zielgeraden aus dem Hut zaubert.

Die AGK hat die letzten Monate genutzt, um den Rosenmontagszug auf den Prüfstand zu stellen. Eine Folge ist, dass ein Aufnahmestopp verhängt wurde und keine neuen Gruppen mehr angenommen werden. „Das hat ausschließlich mit Sicherheitsgründen zu tun. Bei der Pause in der Unterstadt wurde deutlich, dass wir beim Drehen und Parken im Bellmerin und im Schilsweg an unsere Kapazitätsgrenzen gestoßen sind“, so Kremer.

3.500 Karnevalisten hatten sich 2019 beteiligt. Diese hatten sich zum Großteil vorbildlich benommen. Nur einige hatten die Vorschriften nicht eingehalten und wurden für ihr Verhalten mit neu eingeführten Gelben Karten gerügt. Ein halbes Dutzend Verwarnungen sprach die AGK aus. Dabei ging es um den Einsatz von Pyrotechnik, unbefugte Personen auf den Fahrzeugen oder das Abspielen von Techno-Musik im Zug. „Ballermann-Musik ist ok, aber Techno akzeptieren wir nicht“, so Kremer. Ob nach dem Zug wieder eine Party auf dem Bushofgelände stattfindet, konnte Kremer noch nicht sagen, da die Fäden hierfür nicht bei der AGK zusammenlaufen. Das Festkomitee toleriert die Veranstaltung, da das Angebot für die jüngeren Karnevalisten ansonsten gering ausfällt, bedauert aber auch, dass die Leute so aus dem Zentrum herausgehalten werden, was für Wirte und die anderen Veranstalter keine gute Sache sei „Wir können hier aber beide Seiten verstehen“, so Kremer. Die Einführung der Gelben Karten hätte ihre Wirkung übrigens nicht verfehlt: „So haben wir sehr positive Reaktion in der Pause aus der Unterstadt bekommen, wo alles wesentlich ruhiger über die Bühne ging.“

Die Route bleibt gleich und wird nur gegebenenfalls witterungsbedingt angepasst. „Die Frage ist immer, ob wir auf dem Rückweg die Bergstraße heruntergehen oder die Neustraße wählen. Aus der Tradition heraus ziehen wir den Weg durch das Bergviertel vor“, so Kremer, der am Rosenmontag als Zugleiter fungiert. Auch der Kinderzug wird am Sonntag denselben Weg einschlagen, zumal im Ambassador Hotel wieder Karneval gefeiert werden kann. Karneval wird auch wieder im Kolpinghaus anstehen. Verschiedene Veranstalter werden sich dort am Altweibertag, am Samstag sowie am Montag bemühen, an frühere Zeiten anzuknüpfen als der Saal ein beliebter Treffpunkt war.

Die Gruppen werden mit 20 Euro zur Kasse gebeten.

Und auf die Zugteilnehmer kommt eine weitere Neuerung zu. Von jeder Gruppe verlangt das AGK ab sofort eine Bearbeitungsgebühr von 20 Euro. Die Summe entspricht dem Mitgliedsbeitrag bei der AGK, deren Mitglieder von der Zahlung befreit sind... „Wir hoffen so natürlich, neue Mitglieder zu gewinnen“, sagt Michael Kremer, der mit der AGK und in Zusammenarbeit mit den Präsidenten der Traditionsgesellschaften derzeit auch Antworten auf die Fragen sucht wie man die Privatgruppen motivieren kann, stärker den Saalkarneval zu feiern, und wie man die Jugend in die Gesellschaften führt.

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