„Zero Waste“: Lütticher Weihnachtsmärkte setzen auf kompostierbares Einweggeschirr

<p>Auf dem Weihnachtsmarkt in Lüttich wird es deutlich weniger Einwegplastik geben.</p>
Auf dem Weihnachtsmarkt in Lüttich wird es deutlich weniger Einwegplastik geben. | Foto: La Meuse

Wie die Tageszeitung „La Meuse“ berichtet, wird die Initiative von der Stadt Lüttich in enger Zusammenarbeit mit dem Weihnachtsmarkt auf dem Place du Marché und der Schlittschuhbahn auf dem Place Cathédrale gestartet.

„Die Umweltverschmutzung durch diese Art von Geschirr und Besteck ist wegen seiner Herstellung sehr hoch. Wir machen also einen großen Schritt nach vorne“, erklärt Pierre Luthers, Leiter der VoG Enjeu und Zuständiger des Weihnachtsmarktes auf dem Place du Marché. „Wir wollen das Thema Umwelt richtig aufgreifen und unsere Aussteller darauf vorbereiten. Mit der Umstellung auf ‚Zero Waste‘, also null Abfall, nehmen wir auch die Richtlinie der EU vorweg, die in Kürze Einwegplastik sowieso verbieten wird. Es sei darauf hingewiesen, dass Karton, Glas und wiederverwendbare Kunststoffe weiterhin erlaubt sind“, äußert sich Luthers gegenüber „La Meuse“.

„Das ist eine große und grundlegende Umstellung. Unsere Plakate wurden bereits aus Recyclingpapier hergestellt, genau wie die Tickets für die Schlittschuhbahn. Aber jetzt gehen wir wirklich noch einen Schritt weiter“, ergänzt Pierre Fontaine, Leiter beim Veranstaltungsplaner Dynamic Events und Betreiber des Weihnachtsmarktes um die Schlittschubahn herum.

Dieser ökologische Wandel ist für die Aussteller eine enorme Umstellung. Um den Übergang zu erleichtern, wurde den Betreibern der Stände bereits eine Reihe von Lösungen vorgelegt, so zum Beispiel Gabeln, Messer, Suppen- und Kaffeelöffel, die nur aus biologisch abbaubarem Material bestehen, oder Teller aus Bagasse, einem faserigen Rest aus der Zuckerfabrikation. Auch transparente Bierbecher aus Polymilchsäure, die durch die Vergärung von Zucker aus der Produktion von Mais, Zuckerrüben, Tapiokastärke oder Zuckerrohr gewonnen werden, wurden vorgeschlagen.

Wein- und Sektgläser bilden eine Ausnahme.

Die Herausforderung ist groß: Auf dem Weihnachtsmarkt fallen nämlich 55 bis 60 Tonnen Abfall durch Einwegplastik an. Alles kann aber ab diesem Jahr über grüne Säcke und/oder Biomüllcontainer entsorgt werden, die den Verkäufern zur Verfügung gestellt werden. „Auch für die Besucher werden Mülleimer zum Sortieren aufgestellt“, erklärt Pierre Luthers. Der gesammelte Abfall wird dann einer Recyclinganlage zugeführt und schließlich in Kompost und Gas umgewandelt.

Unter den verbotenen Gegenständen gibt es jedoch zwei Ausnahmen. Wein- und Sektgläser aus Kunststoff sind auf dem Weihnachtsmarkt weiterhin erlaubt. Vorläufig wird es für diese keinen Ersatz geben, denn die bestehenden umweltschonenden Alternativen seien für die Verkäufer einfach zu teuer. Die Plastikgläser werden weiterhin über die neuen blauen „P+MC“-Säcke sortiert. (alno)

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