GrenzEcho-Wahldebatte: Spitzenkandidaten auf dem Prüfstand

Wer im Vorfeld noch nicht so recht wusste, wen oder was er wählen soll, dürfte sich spätestens im Anschluss an die Podiumsdiskussion auf eine Tendenz festgelegt haben. Auf jeden Fall zeigten beinahe alle Zuhörer durch Aufzeigen einer „grünen Karte“, dass sie im Nachhinein klarer sahen. Colin Kraft (CSP), Oliver Paasch (ProDG), Antonios Antoniadis (SP), Isabelle Weykmans (PFF), Michael Balter (Vivant) und Freddy Mockel (Ecolo) stellten sich den kritischen Fragen von GrenzEcho-Chefredakteur Oswald Schröder und André Goebels, Direktor von Radio Contact Ostbelgien Now. Jeder Kandidat hatte insgesamt 15 Minuten Redezeit zur Verfügung.

„Hätte die CSP bei der PDG-Wahl bessere Chancen mit Pascal Arimont als Spitzenkandidat?“, wollte André Goebels gleich zu Beginn wissen. „Nein“, so Colin Kraft. „Pascal Arimont macht in Europa einen tollen Job und das soll auch weiterhin so bleiben.“ Antonios Antoniadis konnte sich eine spitze Bemerkung daraufhin nicht verkneifen: „Mit den Ideen von Colin Kraft ist es wie mit seinem Bier: Jemand anderes braut es und er verkauft es als sein eigenes.“

Das Kurzprogramm von ProDG umfasst 70 Seiten. „Wie wollen Sie das alles abarbeiten?“, so Oswald Schröder an den Ministerpräsidenten gerichtet. Daraufhin Oliver Paasch: „Wir haben nicht nur Schlagworte formuliert. Wir haben ein volles Programm statt leerer Versprechungen.“

Thema Finanzen: Michael Balter wirft der Regierung vor, das Geld des Steuerzahlers aus dem Fenster zu werfen. Zu diesem Standpunkt bezog er am Montagabend Stellung: „400 Millionen Euro Schulden hat die DG. Einen Teil davon hätte man vermeiden können, wenn man gespart hätte. Brauchen wir überhaupt vier Minister - können wir uns das überhaupt leisten? Das ist die Frage“, so Balter. Isabelle Weykmans daraufhin: „Wir haben Schwerpunkte gesetzt, wo es notwendig war. Wir haben gespart, wo es ging.“ Währenddessen fordert die CSP, dass 25 Prozent der Regierungskosten eingespart werden. „Sagen Sie mir, wo wir sparen sollen“, so Ministerpräsident Oliver Paasch. Die Schulden würden sich unter anderem aus den 750 Millionen Euro ergeben, die die DG in der Vergangenheit in Schulen, Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime investiert hat. Sind das etwa die falschen Schwerpunkte?“ Freddy Mockel warf der Regierung derweil vor, die schwarze Null durch eine beschleunigte Schuldenmachung verursacht zu haben.

Auch über die Themen Fachkräftemangel, Arbeitslosigkeit, Bildung, Kleinkindbetreuung, Sprachkenntnisse, die Aufwertung der Pflegeberufe, Integration, Raumordnung und Standortmarketing wurde debattiert.

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