Debatte um „Gratisstunden“: „Lehrer wünschen sich Klarheit“

<p>In der Debatte um „Gratisstunden“ wünscht sich Ecolo Klarheit für die Lehrer.</p>
In der Debatte um „Gratisstunden“ wünscht sich Ecolo Klarheit für die Lehrer. | Illustration: Hendrik Schmidt/dpa

Jerusalem: „Die einen fordern mit hoher Lautstärke, Lehrpersonen sollten endlich keine Gratisstunden mehr leisten müssen. Die anderen hingegen beschwören die Gesetzeslage, nach der die Zahl der zu erteilenden Stunden schwanken kann.“

Um das eigentliche Thema machten dabei offenbar beide Fronten einen großen Bogen: die Ungleichbehandlung. „Unsere Lehrpersonen wünschen sich Klarheit“, so Jerusalem. Diesen Wunsch kenne die aktuelle Regierung, denn sie habe zu Beginn der laufenden Legislatur die „Dienstrechtsreform“ auf den Weg gebracht. Durch diese sollte Klarheit geschaffen werden, und die Versprechungen von Minister Harald Mollers (ProDG) seien ebenso groß gewesen wie die daraus entstandenen Hoffnungen der Lehrerpersonen und Schulleiter. „Im Laufe der letzten Jahre hat sich daraus aber eine nur schwierig zu stemmende Mammutaufgabe entwickelt, die sicherlich nicht übers Knie gebrochen werden darf.“

Für das Unterrichtspersonal ergäben sich dadurch neue Fragen: Wie lang wird diese Ungleichbehandlung noch andauern? Weshalb ist die Dienstrechtsreform nicht zustande gekommen, während Forderungen nach „Steuerelementen“ wie Fachcurricula und Schulentwicklungsplänen aus dem Boden sprießen? Und wenn diese Reform „Gutes Personal für gute Schulen heißt“, ist das Personal dann im Moment nicht gut? „Wäre die Kommunikation über das Thema kein Wahlkampfmanöver, sondern ginge es um Sachlichkeit und Empathie, hätte die Diskussion der letzten Wochen vielleicht so ausgesehen: Die Regierung hätte klar und deutlich formuliert, dass die hochgesteckten Ziele im Laufe dieser Legislaturperiode nicht zu erreichen waren, sie aber gewillt sei, dieses Thema nach der Wahl mit aller Entschlossenheit anzugehen – sofern sie denn erneut den Auftrag des Wählers erhalte“, so Andreas Jerusalem.

„Und die CSP könnte den Seitenhieb um vermeintliche Gratisstunden, die eigentlich keine sind, um den Hinweis ergänzen, dass sie die begonnene Reform genau analysieren und schließlich zu Ende führen werde – sofern sie den Wählerauftrag erhalte. Das wäre dann sachliche Politik...“, findet er. Nach Meinung von Ecolo muss die Dienstrechtsreform nach der Wahl höchste Priorität genießen und in echtem Austausch mit allen Beteiligten abgeschlossen werden. Die Ungleichbehandlung innerhalb der Lehrerschaft müsse bekämpft werden. (red/sc

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