Bitterer Leistungseinbruch gegen Medwedew: Zverev verpasst Finale

<p>Ausgeschieden: Auch eine 2:0-Satzführung reichte Alexander Zverev gegen Daniil Medwedew nicht zum Finaleinzug.</p>
Ausgeschieden: Auch eine 2:0-Satzführung reichte Alexander Zverev gegen Daniil Medwedew nicht zum Finaleinzug.

Alexander Zverev warf geschockt seine Handtücher ins Publikum und trottete mit hängendem Kopf in die Katakomben: Der Traum vom ersten Grand-Slam-Titel ist für den Hamburger dramatisch geplatzt. Der Tennis-Olympiasieger gab im Halbfinale der Australian Open eine klare Führung aus der Hand und verpasste sein erstes Endspiel in Melbourne auf ganz bittere Weise.

Nach einem über vierstündigen Nervenkrimi unterlag der 26-Jährige seinem Angstgegner Daniil Medwedew mit 7:5, 6:3, 6:7 (4:7), 6:7 (5:7), 3:6 und kassierte eine der schmerzhaftesten Niederlagen seiner Karriere.

„Am Anfang war ich ein bisschen verloren, aber im dritten Satz hab ich mir gesagt, ich will wenigstens stolz auf mich sein. Und ich habe gewonnen und bin jetzt sehr stolz“, sagte Medwedew, der nach 4:18 Stunden seinen ersten Matchball verwandelte: „Die zwei Tiebreaks waren unglaublich. Da habe ich auch ein bisschen Glück gehabt.“ Der Russe trifft am Sonntag auf den Italiener Jannik Sinner, der zuvor Serienchampion Novak Djokovic ausgeschaltet hatte.

Gegen den russischen Weltranglistendritten Medwedew hat Zverev nun sechs der letzten sieben Duelle verloren. Zverev hatte zum zweiten Mal nach 2020 bei den US Open in ein Grand-Slam-Endspiel einziehen wollen, damals unterlag er dem Österreicher Dominic Thiem in fünf Sätzen - ebenfalls nach 2:0-Satzführung.

Wie schon bei seinem überragenden Viersatz-Erfolg über Carlos Alcaraz im Viertelfinale fand er auch gegen Medwedew gut in die Partie. In der entscheidenden Phase des ersten Satzes behielt Zverev bei langen Rallys die Nerven und sicherte sich nach rund einer Stunde Spielzeit unter dem tosenden Applaus der Zuschauer den ersten Durchgang.

Auch in der Folge blieb der Hamburger konzentriert, Medwedew agierte erstaunlich weit hinter der Grundlinie. Zverev nutzte das, kam häufig ans Netz und breakte den Russen vorentscheidend zum 3:2 im zweiten Satz.

Ab dem dritten Satz aber präsentierte sich Medwedew wie verwandelt. Zverev hielt gegen den nun deutlich konsequenter auftretenden Russen gut dagegen, der bewahrte aber in den entscheidenden Momenten die Ruhe. (sid/leo)

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