„Komplette Katastrophe“: Es brodelt auf Schalke

<p>Karel Geraerts und Schalke kassierten die vierte Niederlage im sechsten Spiel.</p>
Karel Geraerts und Schalke kassierten die vierte Niederlage im sechsten Spiel. | Foto: dpa

Torhüter Ralf Fährmann war nach dem nächsten „Tiefschlag“ außer sich, Kapitän Marcin Kaminski brachte die „komplette Katastrophe“ in Erklärungsnot - und die Fans stellten ihre Unterstützung zwischendurch gänzlich ein. Nach dem wilden 3:5 bei Fortuna Düsseldorf brodelt es bei Schalke 04 gewaltig. „Wir müssen ehrlich zu uns selbst sein. Wir spielen so, wie wir in der Tabelle stehen“, polterte Fährmann am „Sky“-Mikrofon und nahm angesichts der anhaltenden Talfahrt in der 2. Fußball-Bundesliga kein Blatt vor den Mund: „Wer was anderes sagt, der verschließt die Augen.“

Die kriselnden Knappen stellten beim Gastspiel am Rhein einen Negativrekord für Bundesliga-Absteiger ein, die Niederlage war bereits die neunte im 14. Ligaspiel der Saison. Zweikampfverhalten, Biss, Einsatz: In Düsseldorf ließ der Tabellen-16. vor der Pause vieles vermissen, zeigte sich defensiv abermals anfällig. Es hagelte die Gegentore 29 bis 33 für das Team von Trainer Karel Geraerts.

Foto: dpa

„In der ersten Halbzeit haben wir keinen Zugriff gefunden“, monierte Kaminski bei Sport1 und haderte insbesondere mit der Zweikampfschwäche, die S04 im Zentrum offenbarte. Die Mannschaft müsse „das auf dem Feld selbst hinbekommen“, appellierte der Kapitän, es könne „nicht alles von außen kommen. Wir müssen selbst merken, dass wir mal tiefer stehen und aggressiver sein müssen.“

Auf dem Rasen bot Schalke erneut zu viele Räume, Fortuna bedankte sich. Bereits nach 33 Minuten hatte Geraerts genug gesehen, der belgische Coach reagierte mit einem Dreifachwechsel und einer Systemumstellung auf Viererkette. „Ich will nicht aufgeben“, betonte Geraerts bei Sport1: „Auch wenn es 0:3 steht, will ich etwas probieren.“ Das Feld früh verlassen musste auch Thomas Ouwejan, der sich über seine Auswechslung echauffierte - und mit Geraerts und Lizenzbereich-Leiter Gerald Asamoah aneinandergeriet.

Die zweite Halbzeit macht Mut: „Das ist das, was ich sehen will“, forderte Geraerts

Immerhin: Die Anpassungen zahlten sich aus, fortan sah Geraerts von seiner Elf „endlich Leidenschaft und Glaube“. Schalke schlug durch Kaminski (57.), Tomas Kalas (74.) und Bryan Lasme (75.) dreimal zu und gestaltete das Spiel bis kurz vor Schluss offen. Dennoch stand am Ende die vierte Pleite im sechsten Pflichtspiel unter Geraerts zu Buche. Während Mitabsteiger Hertha BSC nach Stolperstart den Turnaround geschafft hat, wartet Schalke auch nach dem Trainerwechsel auf einen echten Lauf. Zu einem solchen ist Königsblau jedoch in den kommenden Wochen verdammt. Denn am Freitag empfangen die Gelsenkirchener Schlusslicht VfL Osnabrück, danach geht es zum Kellernachbarn Hansa Rostock. Mut für die Aufgaben macht der Auftritt in Halbzeit zwei. „Das ist das, was ich sehen will“, forderte Geraerts, „und ab jetzt wird das so sein.“ (mn/sid)

Kommentare

Kommentar verfassen

0 Comment