Jüngere geraten beim Wohneigentum ins Hintertreffen

<p>Bleiben jüngere Interessenten bei der Suche nach Wohneigentum irgendwann auf ihren Kartons sitzen?</p>
Bleiben jüngere Interessenten bei der Suche nach Wohneigentum irgendwann auf ihren Kartons sitzen?

Bleibt der Zugang zum Immobilienmarkt irgendwann jüngeren Interessenten verwehrt? Eine Frage, die die Branche zu Recht umtreibt. Und vom jüngsten „Baromètre de l’immobilier“ der Fédération des Notaires (Fednot) aufs Neue befeuert wird.

Aus gutem Grund: Denn in den ersten neun Monaten sank auf einem eh angespannten Markt der Anteil der Käufer unter 30 Jahren weiter. Und fiel mit 29 Prozent erstmals seit eineinhalb Jahrzehnten überhaupt unter die magische Dreißiger-Marge.

Zum Vergleich: Vor fünf Jahren besetzte diese Kategorie noch 30,5 Prozent. „Zugunsten“ der Personen zwischen 61 und 65 Jahren, deren Anteil leicht auf 15,4 Prozent stieg. Das Gros auf Erwerbsseite sind weiterhin Käufer zwischen 31 und 50 Jahren, die mit 51,4 Prozent rund die Hälfte des Marktes ausmachen (Häuser und Appartements in gleichem Maße). Übrigens steuern Menschen über 65 Jahren immerhin noch 4,2 Prozent der regulären Kaufaktivität zum Markt bei.

Faktisch inexistent ist die Kategorie der jüngeren Käufer in der Provinz Wallonisch-Brabant, wo die Zahl der Objekte (gerade im Segment Residenzen und somit Appartements) seit jeher überschaubar ist, die Preise aber gleichzeitig exorbitant hoch sind. Dagegen finden die Interessenten „U30“ in Ostflandern offenkundig am leichtesten den Zugang zum angestrebten Wohneigentum.

Insgesamt bleibt der Markt neuer Appartements kritisch, u.a. wegen langer Genehmigungsprozeduren, gestiegener Materialpreise und hoher Zinslasten. Seit Januar konnten vom Gesamtbestand in Belgien gerade mal 14,3 Prozent Neuwohnungen veräußert werden - der kleinste Wert in den vergangenen fünf Jahren. Zum Vergleich: In 2018 betrug der Anteil verkaufter neuer Appartements noch stattliche 22,7 Prozent.

Sicherlich auch eine preisbedingte Entwicklung, immerhin ist der durchschnittliche Preis für ein neues Appartement im Laufe der letzten zwölf Monate um 5,3 Prozent auf 324.176 € gestiegen. Wogegen ein bestehendes/genutztes Appartement im selben Zeitraum beim Weiterverkauf im Schnitt mit 258.304 € taxiert wurde (ein Plus von 3,3 Prozent).

Preisführer ist weiterhin Brüssel (342.000 € für eine neue Wohneinheit), auf dem Fuß gefolgt von nahezu selben Preisen in Flandern (339.000 €, wenngleich mit starkem Gefälle zwischen Provinzen). In der Wallonie stieg der Preis für eine Wohneinheit zeitgleich überdurchschnittlich auf 263.000 €. Von hundert Appartements - ganz gleich ob neu oder genutzt - gehen deren 76 in Flandern „über die Theke“, 20 in der Wallonie und 4 in Brüssel.

Kommentare

Kommentar verfassen

0 Comment