Baugrund wird zum „Ladenhüter“

Jedenfalls erachtet Renaud Grégoire seitens der Fédération des Notaires (Fednot) in der Zwischenzeit „den Kauf eines Geländes zu Bauzwecken als purer Luxus“. In Zahlen: Seit Beginn des Jahres ging der Verkauf landesweit um 10 Prozent zurück, in der Wallonie gar um 20,5 Prozent. Eine Entwicklung, die die Notare seit der Finanzkrise vor rund eineinhalb Jahrzehnten so nicht mehr gekannt haben.

Alles, was rar ist, wird zwangsläufig teu(r)er

Die Ursache sind die ungewohnt gestiegenen Preise. Demnach müsste ein Käufer in den französischsprachigen Provinzen im Schnitt 128,00 € pro Quadratmeter „hinblättern“ (plus 3,3 Prozent). Eine Zahl, die unweigerlich abschreckt, selbst wenn die Steigerung gegenüber dem Vorjahr letztlich nur recht gering ausfällt.

Doch im Vergleich zum Jahr 2019, also vor der Pandemie, ein echter Quantensprung, denn damals bewegten sich die Preise in der Wallonie im Schnitt durchweg unter 100,00 €/Quadratmeter. Jedenfalls registriert die Branche seit 2020 eine jährliche Preissteigerung um satte 8 Prozent.

Es war vor allem die akut gestiegene Nachfrage nach ausreichend großem Baugrund für ein Haus „im Grünen“, sprich: mit Garten, die während der Pandemie die Preise auf fast schon abartige Weise nach oben getrieben hat.

Neben den beiden Brabanter Provinzen ist Baugrund besonders in ganz Flandern zum Luxusgut geworden. Nach dem bewährten Schlüssel, dass alles, was rar ist, nun mal von Natur aus teu(r)er wird. So stehen im nördlichen Landesteil stattliche 429,00 €/Quadratmeter zu Buche. Im Schnitt, wohlgemerkt! Heißt: plus 13,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.