Putin spricht ukrainischer Gegenoffensive Erfolge ab

<p>Wladimir Putin</p>
Wladimir Putin | Foto: Sergey Shinov/Roscongress Foundation/AP/dpa

„Die Ukraine führt eine so genannte Gegenoffensive durch. Ergebnisse gibt es natürlich keine“, sagte Putin amDienstag beim Wirtschaftsforum in der ostrussischen Stadt Wladiwostok.

Tatsächlich aber hatte die ukrainische Armee erst kürzlich das Dorf Robotyne im Süden befreit und auch danach über weitere, kleinere Geländegewinne berichtet.

Putin äußerte sich in seiner Rede zudem zu angeblichen ukrainischen Verlusten in den vergangenen Wochen. Unabhängige russische Journalisten machten allerdings schnell auf Ungereimtheiten aufmerksam: So sprach Putin etwa von rund 18.000 gepanzerten Fahrzeugen der Ukrainer, die Russland vermeintlich seit Anfang Juni zerstört habe. Das Portal „Medusa“ wies jedoch darauf hin, dass das mehr Fahrzeuge seien, als die Ukraine offiziellen Angaben zufolge jemals besaß - und sogar rund 7.000 mehr, als das russische Verteidigungsministerium seit Kriegsbeginn als vernichtet gelistet hat. Insbesondere die russische Seite fällt seit Kriegsbeginn immer wieder mit Falschbehauptungen auf.

Putin erklärte zugleich, dass Russland seine Kampfhandlungen fortsetzen werde, solange die ukrainische Gegenoffensive laufe. Moskaus Bedingung für mögliche Verhandlungen ist die Anerkennung mehrerer völkerrechtswidrig annektierter Gebiete als russisch. Die angegriffene Ukraine, für die das völlig inakzeptabel ist, will hingegen mit westlicher Hilfe alle besetzten Gebiete - also auch die bereits 2014 einverleibte Halbinsel Krim - befreien.

Putins Auftritt in der Hafenstadt Wladiwostok amPazifik stand auch deshalb im Fokus der Aufmerksamkeit, weil der Kremlchef sich später mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un treffen wollte. Spekuliert wurde, dass das Treffen, bei dem es auch um Waffengeschäfte gehen dürfte, direkt am Rande des Wirtschaftsforums stattfinden könnte. (dpa/calü)

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