Neuer patzt, Bayern fliegen raus


Im Trainerduell zwischen Niko Kovac und Jürgen Klopp behielt der FC Liverpool nach einem umkämpften, aber nicht rauschhaften Abend durch ein 3:1 die Oberhand, was nach dem 0:0 in Hinspiel reichte. Erstmals seit 2006 steht damit keine deutsche Mannschaft in der Runde der letzten Acht der Königsklasse. Die Münchner schieden wie vor 38 Jahren gegen die Reds aus und müssen bei der Auslosung des Viertelfinals am Freitag zuschauen.

FC Bayern 1:3 FC Liverpool

Der nach Sperre zurückgekehrte Reds-Abwehrchef Virgil van Dijk (69.) erzielte per Kopf den Treffer, von dem sich der FC Bayern nicht mehr erholte.

Auch wegen Neuer, der zum 100. Mal in der Königsklasse spielte, gerieten die Münchner in der 26. Minute in Zugzwang, als Sadio Mane (26.) einen Kollektivfehler des Torwarts und von Rafinha bestrafte und cool einschoss. Joel Matip (39.) brachte den deutschen Rekordmeister per Eigentor wieder ins Spiel, als er eine Flanke von Serge Gnabry ablenkte. Erneut Mane gegen am Ende desolate Bayern (84.) machte letztlich alles klar.

Fotos: Photo News

Die Bayern kontrollierten nur anfangs das herausragende Offensivtrio der „Reds“ mit Mane, Mo Salah und Roberto Firmino. Wer ein Spektakel gleich mit Anpfiff erwartet hatte, sah sich getäuscht. Die Bayern bemühten sich um eine kontrollierte Offensive, zumal Trainer Kovac ohnehin angekündigt hatte: „Man wird nicht erwarten können, dass wir die Maske abreißen und Holla, die Waldfee nach vorn rennen.“

So dauerte es gut zehn Minuten, bis sich für Lewandowski im Zweikampf mit van Dijk die erste Gelegenheit auftat, er gegen den robusten Niederländer aber nicht zum Abschluss kam.Zuvor hatte Thiago (9.) drüber gezielt. Ansonsten war da erstmal wenig Produktives. Die Reds begannen recht forsch, versuchten den Bayern schon in deren Hälfte Raum und Zeit zu nehmen.

Liverpool, das in dieser Saison bisher alle Auswärtsspiele in der Königsklasse verloren hatte, wurde bei einem Distanzschuss von Firmino (25.) erstmals torgefährlich. Dann aber lief Neuer unnötigerweise aus seinem Tor, nachdem Rafinha nach einem langen Ball von van Dijk im Zweikampf nicht eng genug an Mane heranrückte – das 0:1 war die Folge.

Die Münchner schafften es zumeist nicht, druckvoll nach vorne zu spielen, es fehlte an Tempo im Kombinationsspiel und auch an Mut zum Risiko.Die Liverpooler Brust wurde dagegen von Minute zu Minute breiter – die weiteren Tore waren die logische Folge. (sid)

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