Muaythai-Turnier erweist sich als Medaillengrube

<p>Gianny De Leu gewann für Belgien in Polen die zweite Goldmedaille.</p>
Gianny De Leu gewann für Belgien in Polen die zweite Goldmedaille. | Foto: belga

Gianny De Leu (21) setzte sich im Finale der Klasse bis 60 Kilogramm gegen den Türken Sercan Koc durch. Das Finale war eine hauchdünne Angelegenheit, am Ende setzte sich De Leu mit 29:28 durch. „Das ist eine große Überraschung, ich bin sehr stolz auf mich. Die European Games sind ein großes Turnier und ich bin einer der jüngsten Teilnehmer hier", sagte der 21-Jährige.

De Leu, der in Gent lebt, betreibt Thaiboxen, seitdem er zehn Jahre alt ist. Er ist dem Beispiel seines Vaters gefolgt. „Als Kind wollte ich es eigentlich nicht machen, aber nach einem Urlaub in Thailand, wo ich in den Sport hineinschnuppern konnte, bin ich trotzdem einem Verein beigetreten“, erklärt er. „Jetzt trainiere ich etwa sechsmal pro Woche in meinem Verein in Ninove. Das kombiniere ich mit meinem Beruf als Schweißer.“

De Leu tritt normalerweise in der Klasse bis 54kg an, musste aber für die Europaspiele in die schwerere Klasse bis 60kg wechseln. „Dank eines guten Coachings habe ich mich in ein paar Monaten mit viel Krafttraining darauf vorbereitet.“

De Leu weiß übrigens, wie es ist, auf internationaler Ebene zu gewinnen. Immerhin ist er schon dreimal Weltmeister geworden: einmal bei den Junioren, einmal bei der U23 und vergangenes Jahr bei der Elite.

<p>Axana Depypere freute sich über den Gewinn der Silbermedaille.</p>
Axana Depypere freute sich über den Gewinn der Silbermedaille. | Foto: belga

Die Silbermedaille holte Axana Depypere, die sich erst im Finale der Klasse bis 54kg der Polin Martyna Kierczynska nach Punkten mit 27:30 geschlagen gab.

„Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Das war mein erster Wettkampf auf Elite-Niveau. Normalerweise kämpfe ich in der U23", sagte die erst 19-jährige Depypere. „Das ist wirklich das Maximum. Ich habe nicht erwartet, dass ich so gut abschneide.“

Depypere bereitete sich auf die European Games mit einem dreiwöchigen Aufenthalt in Thailand vor. „Ich hatte dort eine harte Vorbereitungszeit“, erklärte sie. „Drei, vier Wochen lang habe ich zweimal am Tag trainiert. Es ist sehr schön, dass sich die harte Arbeit ausgezahlt hat.“

Depypere hat gerade ihren Abschluss an der Hotelfachschule erfolgreich absolviert. Dort hatte sie in ihrem siebten und letzten Jahr die Freiheit, Studium und Ausbildung zu kombinieren. „Damit hatte ich großes Glück“, sagt sie. „Ich konnte den Unterricht schwänzen und meine Ausbildungszeit anpassen.“ Im nächsten Jahr will die Sportlerin das Studium der Sozialen Arbeit beginnen.

Bereits einen Tag zuvor hatte Sarah Piccirillo, die ihr Halbfinale mir 27:30 knapp verloren hatte, die Bronzemedaille gewonnen. Ein Kampf um Platz drei und vier fand nicht statt. (belga/leo)

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