Van Gerwen schreibt Geschichte: Der „Chef“ ist zurück

<p>Michael van Gerwen gewann zum siebten Mal die Premier League.</p>
Michael van Gerwen gewann zum siebten Mal die Premier League. | Foto: Photo News

Für Michael van Gerwen war es nur ein „nettes kleines Extra“, Darts-Legende Phil Taylor zu übertrumpfen. Seine so vermisste Rolle als großer Triumphator genoss er dafür umso mehr. Und da kam dem Niederländer nach seinem historischen Premier-League-Titel die Frage eines Reporters, ob er weiterhin der Chef der Szene sei, gerade recht. „Willst du wirklich, dass ich das beantworte?“, sagte van Gerwen und protzte dann mit dem breitesten Grinsen überhaupt: „Ich bin immer der Chef.“

Es ist dieses gigantische Selbstvertrauen, mit dem „Mighty Mike“ van Gerwen jahrelang die Darts-Tour dominierte – doch zuletzt war die „Green Machine“ ins Stottern gekommen, der dreimalige Weltmeister musste immer häufiger empfindliche Niederlagen hinnehmen. Umso wichtiger war für ihn die beeindruckende Vorstellung auf dem Weg zum siebten Premier-League-Triumph und dem alleinigen Rekord.

„Auch wenn ich nicht der Favorit bin, bin ich immer der Mann, den es zu schlagen gilt“, sagte van Gerwen, er habe „niemals“ an sich gezweifelt – und das hatte er in der Dominanz alter Tage eindrucksvoll bewiesen. Erst revanchierte er sich an Michael Smith für die bittere Niederlage im WM-Finale im Januar, dann ließ er dem favorisierten Waliser Gerwyn Price im Endspiel (11:5) keine Chance.

Dass selbst Ikone Taylor, 16-maliger Weltmeister und auch nach seinem Rücktritt Galionsfigur des Pfeilesports, die hochkarätige Einladungsliga nur sechsmal gewonnen hatte, war für van Gerwen nebensächlich. „Es ist immer schön, Rekorde zu brechen, aber es steht nicht auf meiner Wunschliste“, sagte der 34-Jährige und versicherte in typischer Manier: „Für mich kommt es nur darauf an, dass ich nächstes Jahr meinen achten Titel gewinne.“

Als nächstes Highlight hat „MvG“ schon die Team-WM in Frankfurt/Main (15. bis 18. Juni) im Blick, das große Ziel ist aber natürlich, sich im Januar erstmals seit 2019 wieder zum Weltmeister zu krönen. Die Konkurrenz durfte die Worte des emotionalen van Gerwen bei seinem Abgang von der Bühne mit Trophäe in der Hand schon als Warnung verstanden haben: „Ich bin noch nicht fertig. Ich liebe, was ich tue, und es wird noch mehr kommen.“ (sid/tf)

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