Torwart-Ikone Zoff: Mailänder Stadt-Derby „wichtig für italienischen Fußball“

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Romelu Lukaku traf am Wochenende in Rom. | Foto:Photo News

Der frühere Weltklasse-Torhüter Dino Zoff hofft, dass das Champions-League-Halbfinale zwischen dem AC Mailand und Stadtrivale Inter dem Fußball in seinem Land einen großen Schub gibt. „Das Spiel ist wichtig für den italienischen Fußball“, sagte der 81-Jährige der Deutschen Presse-Agentur einen Tag vor dem Derby-Hinspiel in der Königsklasse am heutigen Mittwoch (21.00 Uhr). Auf die Frage, ob er die italienischen Vereine wieder in der Weltspitze sehe, antwortete Zoff: „Das kann ich nicht sagen, aber die Zahlen deuten das an.“

Der Weltmeister von 1982 erinnerte daran, dass neben Milan und Inter auch noch Juventus Turin und Leverkusen-Gegner AS Rom in der Europa League sowie der AC Florenz in der Conference League jeweils in den Vorschlussrunden stehen. Fünf Serie-A-Teams gleichzeitig in den Halbfinals europäischer Vereinswettbewerbe hat es bislang noch nie gegeben.

„Das zeigt, dass der italienische Fußball, über den wir selbst hierzulande oft zweifeln, international hoch angesehen wird“, sagte Zoff. In Italien wird der Sport immer wieder von Nebengeräuschen überlagert, aktuell etwa dem Rechtsstreit von Rekordmeister Juve rund um mögliche Bilanzfälschungen oder Rassismus-Vorfällen in den Stadien, wie zuletzt im Fall von Romelu Lukaku. „Im Ausland denkt man nicht an diese Dinge, dort geht man auf den Platz und spielt.“

Der langjährige Profi und spätere Trainer freut sich bei dem Duell vor allem auf einen nicht-italienischen Schiedsrichter, wie er sagte. In der heimischen Serie A werde viel zu kleinlich gepfiffen. „Der Fußball in den Europapokalen ist noch mehr ein Kontaktsport - da können wir Italiener uns besser zeigen“, sagte Zoff. Die Partie wird vom Spanier Jesus Gil Manzano geleitet.

Milan und Inter standen sich schon 2003 im Halbfinale der Champions League gegenüber - damals setzte sich der AC durch und gewann im Anschluss auch das rein-italienische Endspiel gegen Juventus im Elfmeterschießen. Diesmal sieht Zoff Inter im Vorteil - „aber der Ausgang ist natürlich völlig offen“.

Bei den Rossoneri ist Alexis Saelemaekers am nächsten an einem Startplatz dran, er durfte am Samstag beim 2:0 im Ligaspiel gegen Lazio auch gleich den verletzten Rafael Leao ersetzen. Für die Sommer-Rekordeinkäufe Charles De Ketelaere und Divock Origi sind Einwechslungen im Bereich des Möglichen, Aster Vranckx steht nicht in Mailands Europaauswahl.

Bei Inter streitet Romelu Lukaku mit Edin Dzeko um den Platz neben Lautaro Martinez im Sturm. Dzeko wurde am vergangenen Wochenende beim 0:2-Sieg beim AS Rom geschont, während Lukaku das zweite Tor erzielte, und daher von Trainer Inzaghi bevorzugt werden könnte. (dpa/jod)

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