Krieg

Haben etwa der gescholtenen Nietzsche und der verfemte O. Spengler recht, dass Geschichte ein Kreis ist , und sich wiederholt? Treiben kriegslüsterne Politiker (jedwedes Geschlechts) und Medien die Welt wie anno 1914 auf einen Weg nicht berechenbarer Risiken? Von Diplomatie verstanden als Suche nach alternativem Handeln ist keine Spur vorhanden. Stück für Stück fallen alle Hemmungen: Zuerst lieferte man leichte Waffen, dann kam die Artillerie und nun liefert man Panzer, seinem Zwecke nach eine Offensivwaffe. Demnächst werden dann wohl Kampfjets geliefert. Was kommt dann? ABC-Waffen, Langstreckenraketen und zum Schluss der Einsatz von Soldaten?

Am Schluss wird es einen Sieger geben: Die USA, die es nun endgültig geschafft haben, Europa zu entmündigen. Gewiss, Deutschland ist nicht mehr abhängig vom russischen Gas; nun ist es abhängig von teurem US-Fracking Flüssiggas; Trump hat es ausgesprochen: „America first“. Biden führt diese Politik rücksichtslos weiter.

Der zweite Sieger könnte China sein, denn ein geschwächtes Russland wird sich noch stärker an diese neue Macht binden.

Der eigentliche Verlierer wird Europa sein, dessen Bedeutung seit Jahren in den Bereichen Technik, Wirtschaft und Militär langsam aber stetig schwindet.

Kommentare

  • Herr Kopsch, falls es Ihnen entgangen ist: Es ist Putin, der keinen Frieden will! Er will die Ukraine vernichten und ihr Volk unterwerfen.

    Wie wollen Sie das denn mit Diplomatie lösen, wenn Putin gar nicht verhandeln will solange er die Ukraine nicht vollständig von der Karte gefegt hat? Wie naiv mus man denn sein? Ukrainer und Ukrainerinnen aufgeben "um des lieben Frieden willens"?

    Putin versteht nur die Sprache der Macht und Gewalt, und leider muss der Westen ihm in dieser Sprache zu verstehen geben, dass man nicht einfach so ein europäisches Land überfallen kann. Und China schmiedet derweil Invasionspläne für Taiwan.

    Manchmal hat man den Eindruck, ddnjenigen, die so vehement auf Diplomatie pochen, ist nicht recht bewusst, worum es eigentlich geht.

    Wollen wir hier in einer freien demokratischen Welt oder in einer unter dem Joch von Diktatoren gegängelten Welt (China, Russland, Nordkorea, Kuba, Saudi-Arabien, Katar, Syrien, Afghanistan, usw. usw. usw.) leben - diese überlebenswichtige Frage wird seit fast einem Jahr mit dem Blut der Ukrainer für uns ausgefochten.

    Während einige hier "reden wollen", werden in der Ukraine jeden Tag Menschen abgeschlachtet. Die Bomben werden nicht ob unserer schönen Worte aufhören zu fallen.

  • Alle Gespräche, Telefonate und diplomatischen Bemühungen vor und nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine um zu einer Verhandlungslösung zu gelangen sind bisher daran gescheitert, dass Putin seine imperialistischen Kriegsziele nicht aufgegeben will.

    Er will zumindest einen Teil der Ukraine dauerhaft an Russland anbinden, was er - zwar genauso völkerrechtswidrig wie sein Angriffskrieg - mit der Annexion der ukrainischen Oblaste Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson ja auch dokumentiert hat.

    Diplomatie wird erst dann erfolgreich sein, wenn Putin einsieht, dass er seine Kriegsziele militärisch nicht erreichen kann. “Nur durch militärische Ertüchtigung der Ukraine könne es zu Friedensverhandlungen kommen. Jetzt weitere 100 Diplomaten nach Moskau zu schicken, wird bei einem imperialistischen, revisionistischen Potentaten nichts bewirken. Man muss Diplomatie bedauerlicherweise mit militärischer Intervention zusammen denken”, sagte vor wenigen Tagen Politikwissenschaftler Albrecht von Lucke und kaum ein anderer ausgewiesener Konfliktforscher oder Militärexperte hat eine andere Strategie zur Hand.

    Diejenigen, die glauben, Diplomatie sei zum jetzigen Zeitpunkt der Schlüssel zur Beendigung des Krieges, sollten doch bitte auch erklären, wie und mit welchen Angeboten sie Putin an den Verhandlungstisch bewegen wollen. Etwa der Verzicht der Ukraine auf 20% ihres Territoriums, was gleichbedeutend mit einem russischen Sieg wäre?

    Solange dazu niemand in der Lage ist, sind dies bedauerlicherweise nichts anderes als diplomatische Luftschlösser.

  • Sehr geehrter Herr Kopsch,

    Sie beklagen einen "Sieg der USA". Wäre Ihnen ein Sieg Russlands denn etwa lieber. Die 3. Option, sprich ein "Friedensvertrag" mit Putin, der nicht alleine zu Lasten der Ukrainer gehen würde, ist kaum mehr vorstellbar.

    Seine (selbst verschuldete) "Unmündigkeit" kann Europa gerne nach Kriegsende auf seine Agenda setzen, und dabei sich vielleicht ein Beispiel an den Ukrainern nehmen, die bitter erfahren haben, welchen Preis die Freiheit bisweilen fordert.

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