Obwohl frei, steht Baugrund in Stadtnähe kaum zum Verkauf

<p>Ungeachtet der Krisenstimmung legten die Preise in Luxemburg im dritten Trimester gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu.</p>
Ungeachtet der Krisenstimmung legten die Preise in Luxemburg im dritten Trimester gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu.

Dass bei einem Bevölkerungsanstieg von 25 Prozent in zehn Jahren der Grund und Boden knapp wird, liegt auf der Hand. Und doch gelten im Großherzogtum circa 9.200 so genannte Baulücken als „unbebaut“. Parzellen, die den Vorgaben des PAP, des Plan d’Aménagement Particulier, entsprechen, von daher also zeitnah eine „Umnutzung“ erfahren könnten. Sofern sie denn zum Verkauf ständen…

Beachtliche neunzig Prozent der vorgenannten Parzellen (die meisten bis zu zwanzig Ar groß) befinden sich im Besitz unterschiedlicher Eigentümer, hierunter nicht wenige (landwirtschaftliche) Familien, die aus finanziellen Gründen keine Notwendigkeit zur Veräußerung sehen. Selbst nicht im direkten urbanen Umfeld, wo der Bedarf an Wohnraum seit jeher am extremsten ist.

Und nach jüngsten Erhebungen der Solvay Business School ULB in Brüssel (die im Zuge verschiedener Studien verstärkt den Fokus auf den Luxemburger Immobilienmarkt gerichtet hat) wird sich an diesem Tatbestand kaum etwas ändern. Denn nach der derzeitigen Generation dürfte auch die nächste am Status quo festhalten.

Wenn sich dennoch jemand zum Verkauf einer Parzelle in Stadtnähe entschließen sollte, kann er Preise nach eigenem Ermessen abrufen. Nachdem er zwischendurch Angebote bis zu 300.000 € pro Hektar Baugrund ausgeschlagen hat.

Erstehungspreise, die beim Bau einer Residenz zwangsläufig auf den Endkunden weitergereicht werden. Mit der Folge, dass die jährlichen Steigerungsraten locker die Zehn-Prozent-Marge übersteigen. Und der Käufer Summen zwischen 12.000 und 14.000 € pro Quadratmeter veranschlagen muss. Für durchweg mittelwertige Ware…

Grundsätzlich ist es so, dass sechzig Prozent der Appartements von künftigen Bewohnern erworben werden, dagegen „nur“ vierzig Prozent als Investitionsobjekte mit nachfolgender Vermietung.

Dennoch bleibt die Nachfrage ungebrochen. Kein Wunder mit Blick auf allein 14.000 Beschäftigte in Diensten der EU-Einrichtungen vor Ort - die allesamt möglichst im Umfeld ihres Arbeitsplatzes wohnen möchten. Sprich: Elf Prozent der Stadtbevölkerung.

Zuzüglich tausende ausländische Mitarbeiter im Finanzdienstleistungssektor, die gleichfalls nach Luxemburg-Stadt „strömen“. Und das alles ohne die momentan etwa 197.000 Grenzgänger, die im Großherzogtum Luxemburg arbeiten.

Zur Erinnerung: 47,1 Prozent der aktuellen Bevölkerung im „Ländche“ haben nicht die luxemburgische Staatsangehörigkeit, hierunter die Stadt selbst mit einem Anteil von 70,8 Prozent Ausländern unangefochten an der Spitze.

Kommentare

Kommentar verfassen

0 Comment