Für Seoane wird es immer enger - kommt Xabi Alonso?

<p>Gerardo Seoane steht nach dem erneuten Rückschlag in der Champions League mehr denn je vor dem Aus.</p>
Gerardo Seoane steht nach dem erneuten Rückschlag in der Champions League mehr denn je vor dem Aus. | Foto: dpa

Der Name von Xabi Alonso waberte schon durch die Gänge des Estadio do Dragao, doch Gerardo Seoane lächelte bittersüß. Die Frage nach seiner Zukunft als Trainer von Bayer Leverkusen versuchte der Schweizer so gut es ging zu ignorieren.

Er würde gerne „ein paar Worte zum Spiel“ verlieren, antwortete Seoane betont ruhig, denn das sei „das Wichtigste“. Über seine persönliche Situation schwieg er sich nach der so ärgerlichen, weil absolut vermeidbaren 0:2 (0:0)-Niederlage beim FC Porto, dem ersten von zwei Job-Endspielen, aus.

Ungeachtet des Treueschwurs von Bayer-Abwehrchef Jonathan Tah (“Wir sind weiter überzeugt. Der Trainer hat eine super Connection zur Mannschaft.“) nahmen die Diskussionen über einen möglichen Nachfolger am Mittwoch so richtig Fahrt auf. Topfavorit soll nach übereinstimmenden Informationen von ESPN und kicker der Spanier Xabi Alonso sein.

Der frühere Weltklasse-Spielmacher hatte zuletzt die zweite Mannschaft von Real Sociedad trainiert - und ist seit Sommer ohne Job. Alonso kennt die Bundesliga aus seiner Zeit beim FC Bayern (2014 bis 2017) bestens und genießt international auch durch seine Stationen bei Real Madrid und dem FC Liverpool einen ausgezeichneten Ruf.

<p>Nach übereinstimmenden Medienberichten vom Mittwoch gilt der ehemalige Bayern-Profi Xabi Alonso als Topfavorit auf die Nachfolge des Schweizers.</p>
Nach übereinstimmenden Medienberichten vom Mittwoch gilt der ehemalige Bayern-Profi Xabi Alonso als Topfavorit auf die Nachfolge des Schweizers. | Foto: Salvatore Di Nolfi/Keystone/dpa

Leverkusens Klubboss Fernando Carro hatte die Trainerdiskussion schon vor dem Porto-Spiel erheblich angeheizt. Im Doppelpass bei Sport1 sagte er, Bayer sei „nicht unvorbereitet“ und forderte Ergebnisse, „so schnell wie möglich“. Nach der Königsklassen-Pleite scheint sicher: Nur ein Sieg im Kellerduell gegen Aufsteiger Schalke 04 am Samstag (15.30 Uhr/Sky) dürfte Seoanes Job sichern.

Sportlich spitzte sich Bayers Situation in Portugal weiter zu. Vier Tage nach dem 0:4-Debakel in München präsentierte sich die Werkself in Porto zwar verbessert, doch unterm Strich stand am dritten Spieltag der Champions League die zweite Niederlage.

Man wolle „gemeinsam aus der Situation rauskommen. Wir alle sind in der Verantwortung, so sieht das die Mannschaft“, versicherte Tah. In Porto habe Bayer, das in der Bundesliga nur den enttäuschenden 17. Platz belegt und im DFB-Pokal bereits gescheitert ist, schlicht seine „Möglichkeiten nicht genutzt“. Man hätte zur Pause - in der ersten Halbzeit verschoss der kriselnde Starstürmer Patrik Schick einen Elfmeter - „2:0 führen können, danach wurde es dann wild“.

Seoane gab sich dennoch alle Mühe, „den Blick sofort wieder nach vorne zu richten“ und „die positiven Dinge mitzunehmen“. Er forderte, in der Offensive „viel effizienter vor dem Tor“ zu sein. Und hinten müsse man in gewissen Situationen „ein bisschen böser sein“.

Ob Seoane diesen Prozess selbst anschieben wird, darf bezweifelt werden. (sid/calü)

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