[Video] Wütend ins Derby: BVB-Frust nach „erlingtastischem“ Karate-Kick

<p>Erling Haaland hat Manchester City gegen seinen Ex-Klub Borussia Dortmund zum Sieg geschossen - mit einem sehenswerten Treffer.</p>
Erling Haaland hat Manchester City gegen seinen Ex-Klub Borussia Dortmund zum Sieg geschossen - mit einem sehenswerten Treffer. | Foto: Anthony Stanley/Avalon

Erling Haalands phänomenaler Karate-Knockout und der England-Fluch verfolgten Borussia Dortmund auch noch über den Wolken. Acht Niederlagen gegen englische Klubs in Serie hinterließen eine lodernde Wut, die der größte Rivale heiß zu spüren bekommen soll - Schalke 04 bei der Rückkehr des Revierderbys am Samstag. „Das ist ein wahnsinnig wichtiges Spiel. Wir wollen diesen Sieg“, sagte Sportdirektor Sebastian Kehl.

Mit der Aufarbeitung des lange brillanten und dann doch niederschmetternden 1:2 (0:0) bei Manchester City wird sich der BVB wohl erst in der Länderspielpause beschäftigen. „Wir hatten sie! Wir hatten City. Genau dort, wo wir sie haben wollten“, haderte Mats Hummels. Das lustvolle Stecken von Stöckchen ins Räderwerk des gar nicht übermächtigen Meisters war am Ende wertlos. Wie schon im Champions-League-Viertelfinale 2020/21 (jeweils ebenfalls 1:2).

Hummels sprach im DAZN-Interview nach dem Abpfiff aufgebracht von Passivität, ohne Namen zu nennen: Marco Reus und Emre Can hatten in entscheidenden Momenten ihre Gegner nicht angelaufen. „Wir waren müde, aber daran lag es nicht“, kritisierte Hummels, „sondern daran, dass wir zwei freie Bälle zugelassen haben, anstatt bis zur 95. Minute über die Grenze zu gehen.“ Den Bewacher Nico Schlotterbeck nahm er aus: Wer ihm die Schuld gebe, ätzte Hummels, solle sich „vom Sportjournalismus abmelden“.

Der Text wird unter dem Video fortgesetzt.

Und Haaland? Der sei halt Haaland, sagte Hummels säuerlich. Das norwegische Tor-Phänomen, in England nennen sie ihn „Dämon“, ist einer, der selbst einer missglückten Flanke völlig wild hinterherfliegt und dann noch mit der ganz hohen Hacke trifft. Ein „erlingtastisches“ Tor, wie die norwegische Zeitung VG schrieb.

„Das ist unglaublich“, sagte Teammanager Pep Guardiola, er fasste sich an den kahlen Kopf. Seine innere Fußball-Enzyklopädie war sofort angesprungen. „Sie wissen wahrscheinlich, welch großen Einfluss Johan Cruyff auf mich hatte“, sagte Guardiola. „Dieses Tor hat mich an ein ganz ähnliches vor vielen Jahren erinnert.“

Und, tatsächlich: Am 22. Dezember 1973 hatte das niederländische Fußballgenie ebenfalls ein Tor-Kunstwerk erschaffen. Am 15. Liga-Spieltag stieg Cruyff nach einer Flanke hoch - und er traf für den FC Barcelona gleichsam artistisch aus spitzem Winkel gegen Atletico Madrid. Man sagt, es sei das schönste Tor seiner Karriere.

Haaland, der in seinen ersten neun Pflichtspielen für ManCity sagenhafte 13 Tore erzielt hat, sah alles weniger historisch. „Ich habe lange Beine und kann gut springen“, sagte er und nannte Zlatan Ibrahimovic als Inspiration: „So etwas trainiere ich.“

Dem BVB bleibt die Hoffnung auf Revanche im Rückspiel - und einen Sieg beim dritten Wiedersehen innerhalb einer Woche. Gegen ihren Ex-Trainer Marco Rose (und RB Leipzig/0:3) und ihren Ex-Torjäger Haaland (und ManCity) haben die Dortmunder auf ganz unterschiedliche Weise verloren.

Am Samstag (15.30 Uhr) stellt sich der Aufsteiger Schalke nach einer Saison ohne Derby beim BVB vor. „Wir können stolz sein - damit geht aber die Verpflichtung einher, auch da eine richtig gute Leistung zu zeigen“, forderte Kehl. Spiele der BVB wie am Mittwoch, „kann es nur einen Sieger geben“. (sid/calü)

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