Landwirtschaftlich genutzter Grund und Boden schrumpft

<p>In der Provinz Luxemburg sind die Preise für landwirtschaftliche Flächen zuletzt ungewohnt stark gestiegen, nach allgemeiner Einschätzung auch bedingt durch die Nähe zum Großherzogtum.</p>
In der Provinz Luxemburg sind die Preise für landwirtschaftliche Flächen zuletzt ungewohnt stark gestiegen, nach allgemeiner Einschätzung auch bedingt durch die Nähe zum Großherzogtum.

Die verkaufte landwirtschaftliche Fläche pro Transaktion schrumpft weiter. Während es in der Wallonie im Schnitt 1,3 Hektar sind, wickelten die Notare in Flandern Verkäufe von 1,0 Hektar und vielfach darunter ab.

Im Blick zurück auf die vergangenen fünf Jahre ist die Größe der verkauften Flächen insgesamt um knapp 25 Prozent geschrumpft. Kurzum: Großflächige Verkäufe gehören der Vergangenheit an.

Der Grund ist ein einfacher: Es steht kaum noch attraktives, sprich: ertragreiches Agrarland zur Verfügung. Vor allem in bekannt ergiebigen Regionen wie Famenne oder Condroz tendiert das Angebot gegen null.

Vor allem da (nahe) flämische Unternehmen hier zwischendurch den Markt regelrecht „abgegrast“ haben. Da die Umweltauflagen und -beschränkungen in Flandern beständig ausgeweitet und verschärft worden sind, sahen viele Käufer den „Exodus“ in die Wallonie als interessante ökonomisch-ökologische Option. Was die Preise hier ungewohnt stark nach oben getrieben hat.

Unter den Käufern bleibt der Anteil von Gesellschaften (im Gegensatz zu physischen Personen) weiter gering. Auffälliger ist dagegen, dass nur noch 46 Prozent der Käufer in besagtem Zeitraum aus der Landwirtschaft selbst kamen. Konkret: Nicht einmal die Hälfte erwarb Weide- und Anbauflächen aus beruflicher Motivation, wie die Fédération des Notaires ergründete. Letztlich ist der finanzielle Spielraum in der Branche nicht so groß, dass Landwirte verstärkt auf Flächen von 10 bis 15 Hektar bieten.

Die Folge: Der tatsächlich zu landwirtschaftlichen Zwecken genutzte Grund und Boden schrumpft besonders in der Wallonie kontinuierlich. Dagegen erstehen zunehmend nicht-landwirtschaftliche Interessenten Grünflächen, obwohl diese (noch) nicht als Baugrund genutzt werden können. Aber gegebenenfalls als Ausgleichsflächen zur Ausweitung von Gewerbezonen dienlich sein können.

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