Neuer Übertragungsweg bei Noro- und Rotaviren entdeckt

<p>Illustration eines Norovirus</p>
Illustration eines Norovirus | Foto: imago

Bisher sind Mediziner allgemein davon ausgegangen, dass die Infektionen mit diesen Viren fast ausschließlich über die fäkal-orale Route stattfinden: Dabei geraten winzige Mengen Kot, etwa durch verunreinigte Lebensmittel oder Trinkwasser, in den Mund.Den neu entdeckten Infektionsweg beschreibt eine Gruppe um Nihal Altan-Bonnet von den National Institutes of Health in Bethesda (Maryland, USA) in der Fachzeitschrift „Nature“.

„Unsere Ergebnisse richten die Aufmerksamkeit auf die Infektion von Speicheldrüsen mit Darmviren und Speichel als potenziell bedeutenderen Übertragungsweg durch Husten, Niesen und Küssen im Vergleich zum akzeptierten Übertragungsweg, der fäkalen Kontamination“, schreiben die Forscher. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass Hygienemaßnahmen zusätzlich zu denen, die die Ausbreitung von Fäkalien verhindern, erforderlich sein können, um die Übertragung von Darmviren in der Bevölkerung zu verhindern. Noro- und Rotaviren vermehren sich in der Darmwand und lösen bei Infizierten Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall aus. Laut der Studie „Global Burden of Disease“ von 2018 gibt es jährlich etwa 300 Millionen Infektionen mit diesen Viren allein bei Kindern, rund 200.000 Kinder sterben. In den vergangenen Jahren berichteten Medien immer wieder von Krankheitsausbrüchen in Pflegeheimen oder auf Kreuzfahrtschiffen, die durch diese Darmviren verursacht wurden. (dpa/svm)

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