Verstappen rast zur Montreal-Pole - Schumacher glänzt im Regen

<p>Der niederländische Red-Bull-Pilot Max Verstappen winkt aus seinem Auto, nachdem er sich als Erster für den Großen Preis von Kanada qualifiziert hat.</p>
Der niederländische Red-Bull-Pilot Max Verstappen winkt aus seinem Auto, nachdem er sich als Erster für den Großen Preis von Kanada qualifiziert hat. | Foto: dpa

Formel-1-Weltmeister Max Verstappen strebt seinem nächsten Sieg entgegen - und Mick Schumacher brilliert unter Druck: Der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher hat im Qualifying zum Großen Preis von Kanada den sechsten Startplatz erobert. Eine bessere Ausgangsposition hatte der 23-Jährige, der nach mehreren Unfällen zuletzt auch von seinem Haas-Teamchef Günther Steiner kritisiert wurde, noch nie in der Rennserie, die sein Vater so lange geprägt hatte.

„Es hat sich von der ersten Runde an mega angefühlt“, sagte Schumacher: „Es macht sehr viel Spaß, den Grip zu suchen und zu finden. Wir waren sehr souverän und wollen morgen in dieser Region bleiben.“

Der Sieg am Sonntag (20 Uhr MESZ) dürfte aber nur über Verstappen führen, der auf abtrocknender Strecke allen davonfuhr und zu seiner 15. Pole Position raste. Der Red-Bull-Star verwies die beiden Spanier Fernando Alonso (Alpine) und Carlos Sainz (Ferrari) auf die Plätze, dahinter folgte sein Erzrivale Lewis Hamilton im Mercedes.

„Ich erwarte kein klares Rennen. Aber ich bin superhappy mit der Pole - keine Fehler gemacht, alles richtig entschieden“, sagte Verstappen. Routinier Alonso (40) meinte selbstbewusst: „Ein tolles Gefühl, ein unglaubliches Wochenende. Das Auto war im Nassen mega. Wir werden Max attackieren - in der ersten Kurve schon.“

Verstappen steht vor einem Big Point im Titelkampf: Sein WM-Rivale Charles Leclerc (Monaco/Ferrari) muss wegen eines Motorwechsels vom 19. Platz in den neunten Saisonlauf am Sonntag starten. „Wir müssen einfach unseren Job machen und morgen ein gutes Ergebnis holen“, sagte Leclerc.

Ex-Weltmeister Sebastian Vettel (Heppenheim) konnte im Regen nicht an seine starken Trainingsleistungen anknüpfen, der Aston-Martin-Pilot wird lediglich von Rang 16 starten. „Es ist eine negative Überraschung für uns, wir verstehen es nicht“, sagte der 34-Jährige bei Sky: „Ich denke, wir können ein paar Plätze gutmachen. Es hilft aber nicht, so weit hinten zu stehen.“

Nach den ersten drei WM-Läufen hatte Leclerc 46 Punkte Vorsprung auf Verstappen, mittlerweile liegt er 34 Zähler hinter dem Niederländer. Dies hat auch mit Leclercs Motorschäden bei den Rennen in Barcelona und am vergangenen Sonntag in Baku zu tun.

Ferrari erklärte am Freitag, Leclercs Power Unit aus Baku sei nicht mehr zu reparieren. Allerdings hätte die Möglichkeit bestanden, dass der 24-Jährige auf bereits verwendete Komponenten zurückgreift.

Am Samstag entschied sich die Scuderia für einen Komplettaustausch des Motors, dahinter steckt gewiss Kalkül: Der Circuit Gilles Villeneuve gilt aufgrund mehrerer Geraden und harter Anbremspunkte als Strecke, auf der man mit einem überlegenen Auto gut überholen kann. Gewonnen haben in Kanada seit 2015 allerdings ausschließlich Fahrer, die aus der ersten Reihe gestartet sind. (sid/calü)

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