Wandern nach Zahlen: Knotenpunktsystem in Ostbelgien offiziell eröffnet

<p>An der Eupener Wesertalsperre fand am Sonntag die offizielle Eröffnung des Knotenpunktsystems für Ostbelgien statt: (v. l.) Tom Simon (Raeren), Isabelle Weykmans (DG), Kattrin Jadin (Eupen), Dany Heck (TAO) und Claude Klenkenberg (Provinz).</p>
An der Eupener Wesertalsperre fand am Sonntag die offizielle Eröffnung des Knotenpunktsystems für Ostbelgien statt: (v. l.) Tom Simon (Raeren), Isabelle Weykmans (DG), Kattrin Jadin (Eupen), Dany Heck (TAO) und Claude Klenkenberg (Provinz). | Foto: GE

Die Tourismusagentur Ostbelgien hatte bereits Ende 2021 das flächendeckende Wanderknoten-punktsystem in Ostbelgien fertiggestellt. Nach einer ersten Bauphase in den Eifelgemeinden können nun auch die nördlichen Gemeinden vollständig über Knotenpunkte bewandert werden.

Die Beschilderung nach Knotenpunkten wurde Ende der 1980er Jahre von einem limburgischen Bauingenieur entwickelt und diente als Wegweiser für Bergarbeiter unter Tage. Schnell stieß dieses innovative System auf Begeisterung und wurde später ebenfalls für Rad- und Wanderrouten weiterentwickelt.

Wandern nach Knotenpunkten ist kinderleicht: Jede Kreuzung von Wanderwegen, auch Knoten genannt, wird durch eine Zahl gekennzeichnet. Durch die Verbindung der einzelnen Knotenpunkte wird eine Strecke erstellt. Das System vereinfacht nicht nur die Orientierung auf dem Gelände, sondern bietet ebenfalls eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Planung der Route.

Knapp 1.400 km Wandervergnügen

Für die Beschilderung auf dem Gelände wurden insgesamt 3.450 Pfosten, 8.200 Schilder und 140 Infotafeln angebracht. Das ostbelgische Netz zählt heute 1.380 km beschilderte Wanderwege nach Knotenpunkten.

Die Kosten für die Infrastruktur beliefen sich auf rund 850.000 Euro und wurden über mehrere „Fördertöpfe“ finanziert: Demnach trug die Deutschsprachige Gemeinschaft 54 %, die Gemeinden im Verbund mit der Provinz Lüttich 33 % und die Europäische Union (Leader-Projekt) 13% der Ausgaben. Die Personalkosten für Konzeption und Koordination wurden in voller Höhe von der Tourismusagentur Ostbelgien im Rahmen ihres Geschäftsführungsvertrages getragen.

Unterwegs mit dem online Wanderroutenplaner und der App GO Ostbelgien

Neben der physischen Beschilderung auf dem Gelände gibt es den online Routenplaner GO Ostbelgien, der das gesamte Streckennetz in Ostbelgien wiedergibt und Nutzern erlaubt, in wenigen Schritten eine selbst zusammengestellte Route automatisch zu berechnen.

Kernstück ist eine interaktive Karte, auf der die Strecken samt Angaben zum Wegeverlauf, Höhenprofil und Länge aufgezeichnet sind. Dazu gehören auch POI’s (Points of Interest) mit Informationen zu nahegelegenen Restaurants, Unterkünften, Serviceleistungen und Ausflugszielen.

Ein integriertes Wegemanagement-Modul erlaubt eine geografische Verortung von Problemstellen und ermöglicht folglich die zielgerichtete Kommunikation innerhalb kürzester Zeit. Dies kam, während der Flutkatastrophe im letzten Sommer, zu nutzen und ist auch im Herbst, während der Jagdzeit, besonders dienlich. Ebenso werden die aufgrund von Feuergefahr gesperrten Vennzonen hervorgehoben. Daneben kann durch das Modul auf besondere Naturvorkommnisse hingewiesen werden, wie die Galmeiblüte im Hohnbachtal oder die Narzissenblüte im Holzwarchetal.

Die dazugehörige kostenfreie mobile App für iOS und Android ist benutzerfreundlich gestaltet: Dazu gehört das automatische Speichern von erstellten Routen oder das Ausspielen von Tourentipps. Außerdem kann jede Route zur Offline-Verwendung heruntergeladen werden und dann im Navigationsmodus abgegangen werden.

Diejenigen, die sich lieber „offline“ orientieren, können auf neue Wanderkarten zurückgreifen. In Kooperation mit dem Nationalen Geografischen Institut wurden insgesamt fünf Wanderkarten, die das gesamte Netz abdecken, erstellt. Die Karten im Maßstab von 1:25.000 sind aus wetterfestem Papier und können über den online-Shop der Tourismusagentur Ostbelgien zum Preis von 8 Euro/Stück bestellt oder in einer der touristischen Informationsstellen erworben werden. (red/hegen)

Knotenpunktsystem in Ostbelgien:

https://www.ostbelgien.eu/de/wandern/knotenpunkt-netzwerk

Online Wanderroutenplaner:

https://www.ostbelgien.eu/de/wandern/wanderroutenplaner

GO Ostbelgien bei Google Play (Android):
https://play.google.com/store/apps/details?id=go.eastbelgium

GO Ostbelgien im App Store (iOS):

https://apps.apple.com/app/go-eastbelgium/id854560041

Online Kartenbestellung:

https://www.ostbelgien.eu/de/shop/karten

Kommentare

  • Leider sind die erwähnten Papierwanderkarten kaum zu gebrauchen und allenfalls für Radfahrer möglich. Wege und Knotenpunkt sind nur grob vorhanden.
    Selbst Wege in Ortschaften fehlen. Viel zu große Symbole verdecken wichtige Kreuzungen
    Lustig, das der Ort Lanzerath auf der Karte "rund um den See von Buettgenbach nach Hasenvenn verlegt wurde und Lanzerath selbst zum Konertsbusch wurde. Merlscheid hat man ganz unterschlagen...
    Es tut mir leid, diese Karten sind nicht zu gebrauchen.

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