Worauf sich Popfans 2022 freuen können

<p>Eddie Vedder (Mitte), hier beim Wohltätigkeitskonzert „Vax Live: The Concert to Reunite the World“ im SoFi Stadium zur Unterstützung der globalen Impfkampagne gegen das Coronavirus im Mai, macht solo gern Unerwartetes. Die Vorboten „The Long Way“ und „The Haves“ deuten nun an, dass sich der US-Sänger auf dem kommenden Album „Earthling“ (11. Februar) wieder von der hymnischsten Seite zeigt.</p>
Eddie Vedder (Mitte), hier beim Wohltätigkeitskonzert „Vax Live: The Concert to Reunite the World“ im SoFi Stadium zur Unterstützung der globalen Impfkampagne gegen das Coronavirus im Mai, macht solo gern Unerwartetes. Die Vorboten „The Long Way“ und „The Haves“ deuten nun an, dass sich der US-Sänger auf dem kommenden Album „Earthling“ (11. Februar) wieder von der hymnischsten Seite zeigt. | Foto: Kevin Mazur/Global Citizen Vax L/PA Media/dpa

Nächstes Jahr dürften erneut viele große Namen auf den Veröffentlichungslisten stehen. Einige sind schon bekannt, andere gelten zumindest als begründete Spekulationen. Ein Ausblick.

Björk: Das zehnte Studioalbum des isländischen Superstars könnte in den Startlöchern stehen. Zwar ist noch nicht viel bekannt, doch im isländischen Rundfunk sprach die exzentrische Pop-Diva schon über den potenziellen „Utopia“-Nachfolger. Die Songs hätten größtenteils 80 bis 90 Beats pro Minute, weil „ich mit dieser Geschwindigkeit laufe“.

David Bowie: 75 Jahre alt wäre der 2016 gestorbene britische Pop-Magier am 8. Januar geworden. Zum Gedenken kommt einen Tag zuvor das opulente „Toy“-Boxset heraus: 2001 eingespielte, damals nicht veröffentlichte Songs - meist Neuaufnahmen von weniger bekannten Stücken der Jahre 1964 bis 1971. Willkommener Trost für Trauernde.

BTS: Die südkoreanische Boyband legt nach dem Aufstieg in die Weltstar-Liga eine kurze Pause ein - um „sich neu inspirieren zu lassen und kreative Energie zu tanken“. Der Ferienzeit der sieben Sänger dürfte aber bald ein Album folgen, das nach der Zusammenarbeit mit Coldplay („My Universe“) ein „neues Kapitel“ einläuten soll.

Liam Gallagher: Der jüngere Ex-Oasis-Bruder gönnt sich seit Beginn seiner Solokarriere kaum eine Pause. Mit „C'mon You Know“ (27. Mai) steht nun das dritte Album in fünf Jahren an. Angeblich soll ein Song darauf seinem Bruder und Erzfeind Noel gewidmet sein. „Es ist ein ungezogenes kleines Lied, aber allerliebst“, flötete Liam.

Metronomy: „Small World“ (18. Februar) präsentiert sich mit sattem Laid-Back-Sound. Eine Rückbesinnung auf simple Genüsse, die Natur und einfaches Songwriting, wie die Plattenfirma schreibt. Nicht schlimm, dass die Briten auch auf ihrer siebten Platte nicht zurückkehren zum Electropop vom grandiosen Durchbruch „Nights Out“ (2008).

Placebo: „Beautiful James“ ist ein beeindruckender Album-Vorbote der mittlerweile auf ein Duo geschrumpften Briten. Neun Jahre nach der letzten Platte zeigt „Never Let Me Go“ (25. März) ein Misstrauen gegenüber der Welt. „Meine Reaktion auf die meisten Dinge ist einfach nur Enttäuschung“, sagte Sänger Brian Molko jüngst dem „Guardian“.

Porcupine Tree: Neben dem neuen Album von Marillion im März erwartet die weltweit riesige Artrock-Gemeinde besonders gespannt das Comeback des Trios von Progressive-Maestro Steven Wilson, Gavin Harrison und Richard Barbieri. „Closure/Continuation“ (24. Juni) soll - so hoffen viele Fans - Wilsons umstrittene Pop-Tendenzen hinter sich lassen.

The Rolling Stones: Dass die älteste Rockband der Welt mit dem Ableben von Drummer Charlie Watts in diesem Jahr selbst tot ist, scheint sich nicht zu bewahrheiten. Live geht es jedenfalls munter weiter, und laut „Rolling Stone“-Magazin wollen Mick Jagger und Co. zum 60-Jährigen endlich das neue Album herausbringen.

Scorpions: Wer noch an den guten alten Hardrock glaubt, sollte sich den 25. Februar vormerken: Passenderweise „Rock Believer“ ist das 18. Studioalbum der Stadion-Band aus Hannover betitelt. Ganz klassisch - „alle zusammen in einem Raum, genau wie damals in den 80er Jahren“ - sei das Werk entstanden, glüht Frontmann Klaus Meine vor.

Mike Singer: Mit gerade Anfang 20 bringt der Popsänger bereits seine fünfte Platte heraus. Die Adaption von Matthias Reims „Verdammt ich lieb' dich“ liefert schonmal einen guten Vorgeschmack auf „Emotions“ (18. März). Zudem stibitzt er für „Forever Young“ die berühmte Alphaville-Zeile. Einen Song mit Vanessa Mai gibt es obendrauf.

Soft Cell: Gerade erst präsentierten Marc Almond und David Ball zu allgemeiner Begeisterung ihr 40 Jahre altes Meisterwerk „Non-Stop Erotic Cabaret“ live. Dabei ließen die britischen Synthiepop-Könige auch neue Songs hören. Das kommende Album „Happiness Not Included“ (25. Februar) darf schon jetzt als die Retro-Sensation 2022 gelten.

Sportfreunde Stiller: Nach ihrem letzten Nummer-eins-Album „Sturm & Stille“ nahmen sich die Münchner fünf Jahre Pause. Kommendes Jahr soll es nun eine neue Platte geben, wie Sänger Peter Brugger jüngst verriet. Bei „Rock am Ring“ und „Rock im Park“ stehen die Sportis dann auch wieder auf der Festivalbühne.

Tears For Fears: Seit dem Welterfolg ihrer monumentalen Platte „The Seeds Of Love“ (1989) wurde es immer stiller um das 80er-Jahre-Popduo Roland Orzabal und Curt Smith. Rund 18 Jahre nach dem ersten Comeback soll „The Tipping Point“ (25. Februar) ein starkes Spätwerk einläuten. Der epische Titelsong klingt schon mal vielversprechend.

The Weeknd: Zuletzt drehte der kanadische Popsänger mit der Single „Take My Breath“ oder Kooperationen mit Post Malone („One Right Now“) und Swedish House Mafia („Moth To A Flame“) das Aufmerksamkeitslevel merklich nach oben. Im Sommer steht eine Welttournee an, dazu wohl auch eine neue Platte. Sie soll voraussichtlich „The Dawn“ heißen.

The Temptations: Sie sind der Inbegriff des Motown-Souls aus Detroit, wo diese Band 1960 gegründet wurde. Die mit etlichen Grammys geehrten Musiker - für viele die beste schwarze Vokalgruppe überhaupt mit Hits wie „My Girl“ oder „Papa Was A Rolling Stone“ - feiern sechs Dekaden des Erfolgs mit ihrem Comeback-Album „Temptations 60“ (28. Januar).

Tocotronic: Die Vorzeigeband der intellektuellen „Hamburger Schule“ hat ein traditionsreiches Polit-Schlagwort als Albumnamen gewählt: „Nie wieder Krieg“ (28. Januar) toppt sogar den Vorgängertitel „Die Unendlichkeit“ (2018).

Eddie Vedder: Der Frontmann der größten verbliebenen Grunge-Rockband Pearl Jam macht solo gern Unerwartetes, etwa Soundtracks wie „Flag Day“ oder auch „Ukulele Songs“. Die Vorboten „The Long Way“ und „The Haves“ deuten nun an, dass sich der US-Sänger auf dem kommenden Album „Earthling“ (11. Februar) wieder von der hymnischsten Seite zeigt.

Jack White: Sein Riff-Monster-Hit „Seven Nation Army“ ist aus den Sportarenen nicht mehr wegzudenken - aber auch nach den White Stripes war der US-Bluesrocker erfolgreich. 23 neue Stücke, verteilt auf die Alben „Fear Of The Dawn“ (8. April) und „Entering Heaven Alive“ (22. Juni), hat der zwölffache Grammy-Gewinner für 2022 in der Pipeline. (dpa/sc)

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