Wirtz gegen Musiala: Zwei Top-Teenies auf der großen Bühne

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Musiala (r.) wird eine große Zukunft zugetraut. | Foto: belga

Ihre Zukunft? Verspricht Großes. Ihre Marktwerte? Liegen bei 65 und 50 Millionen Euro, Tendenz rasant steigend. Ihre Fähigkeiten? Schon jetzt herausragend. Florian Wirtz und Jamal Musiala sind ohne Zweifel die beiden größten Talente der Bundesliga – mit gerade einmal 18 Jahren stehen sie beim Topspiel zwischen Bayer Leverkusen und Bayern München am Sonntag (15.30 Uhr) auf der ganz großen Bühne wieder einmal im Fokus.

„Das sind die beiden Jungstars, die im Moment den deutschen Fußball prägen“, sagte Bayerns Präsident Herbert Hainer voller Vorfreude auf das Duell der beiden Teenies mit dem gewissen Extra. Und Bayer-Trainer Gerardo Seoane meinte: „Beide sind Spieler mit extrem hohem Offensiv-Potenzial, beide sind technisch sehr hoch begabt, beide treffen sehr gute Entscheidungen im letzten Drittel und sind torgefährlich. Beide haben eine gute Zukunft im Nationalteam.“

Doch während sich „Bambi“ Musiala beim Rekordmeister gegen Konkurrenz wie Leroy Sané, Serge Gnabry, Kingsley Coman oder Thomas Müller durchsetzen muss, ist Wirtz in Leverkusen längst unumstrittene Stammkraft, Antreiber und das Gesicht beim Tabellenzweiten, der die Bayern stürzen will. „Florian Wirtz ist ohne Zweifel ein herausragender Spieler, ein großes Talent“, schwärmte selbst Bayern-Trainer Julian Nagelsmann über den „geilen Zocker“ (O-Ton Lukas Hradecky): „Ich hoffe, dass er so klar bleibt, dann wird auch die Nationalmannschaft viel Freude an ihm haben“. Beide „machen sich nicht viele Gedanken“, sagte Nagelsmann: „Sie bringen die Bolzplatz-Mentalität ins Stadion.“

Instinktfußballer Wirtz, der sein erstes Bundesliga-Tor am 6. Juni 2020 gegen Bayern erzielte, startete in diesem Sommer so richtig durch. Erst führte der Rechtsfuß die U21 zum EM-Titel, dann legte er mit Bayer einen super Start hin. Auch dank der vier Tore und fünf Vorlagen in sechs Spielen von Wirtz gilt Leverkusen als echter Bayern-Jäger. Ex-Bundestrainer Berti Vogts sieht bei ihm „noch mehr Potenzial“ als bei „Leroy Sané, Serge Gnabry oder Timo Werner“, wie er in seiner Kolumne beim Nachrichtenportal t-online schrieb.

Wie Wirtz kann auch Musiala mit dem Ball Dinge anstellen, die längst nicht jeder kann. Bei dem Jungspund scheint „irgendwie ein Magnet eingebaut“ zu sein, sagte Nagelsmann zuletzt. Laut Lothar Matthäus kann der schnelle und trickreiche Angreifer sogar ein „zweiter Neymar“ werden.

Weil er zuletzt aber angeschlagen war, wird ihn Nagelsmann wohl eher von der Bank bringen. Doch es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis Musiala wie Wirtz gesetzt ist. Müller sieht sich schon jetzt nur als „Platzhalter“ für den „Zauberer“ und zweitjüngsten Torschützen in der Geschichte des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Auch Bundestrainer Hansi Flick pries zuletzt im Musialas Qualitäten an, „die nicht so oft zu sehen sind“. Mit seinen Dribblings auf engem Raum könne er einer Mannschaft viel geben. „Er ist intelligent, sehr schlau, kann ein Spiel lesen, Bälle klauen“, sagte Flick, der wie alle anderen auch am Sonntag bei Wirtz und Musiala ganz genau hinschauen wird. (sid/tf)

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