Covid Safe Ticket in Ostbelgien bei Events, aber nicht in Gaststätten – Maskenpflicht in Geschäften bleibt

<p>Bei gewissen Veranstaltungen in Ostbelgien wird künftig das Covid Safe Ticket (CST) verlangt.</p>
Bei gewissen Veranstaltungen in Ostbelgien wird künftig das Covid Safe Ticket (CST) verlangt. | Foto: belga

Wie angekündigt beugten sich die Bürgermeister und die Minister am Mittwoch nochmals über die aktuellen Zahlen und erörterten die Covid-Lage in Ostbelgien, die sich nicht zum Guten gewendet habe, so Paasch: So beläuft sich die 14-Tage-Inzidenz auf 406, drittschlechtester Wert aller Provinzen bzw. Regionen in Belgien. Zudem weist die DG mit 13,9% die mit Abstand höchste Positivitätsrate auf und mit 1,4 den schlechtesten R-Wert im ganzen Land.

Vor diesem Hintergrund trafen die Bürgermeister und die Regierung, die seit Beginn der Pandemie die DG-Krisenzelle bilden, am Mittwoch einstimmig folgende Entscheidungen:

1. Die verpflichtende Anwendung des Covid Safe Tickets (sprich: 3G-Zugang für Geimpfte, Getestete oder Genesene) bei Veranstaltungen, wie Kirmes, kulturelle oder andere Darbietungen, Sportwettkämpfe und Kongresse, mit einer Mindestanzahl von 50 Personen im Innenbereich bzw. 200 Personen im Außenbereich, mit Ausnahme von Sporttrainings, internen Vereinsaktivitäten und nicht-öffentlichen privaten Empfängen und Banketten (Hochzeiten usw.). Kinder unter 16 Jahren sind von der CST-Pflicht ausgenommen.

2. Beibehaltung von Maskenpflicht und Social Distancing (1,50 Meter) in folgenden Bereichen: Geschäfte und Supermärkte, Horeca, öffentliche Verwaltungen, öffentlich zugängliche Infrastrukturen des Kultur-, Sport- und Eventsektors (außer Anwendung des CST). In Gebäuden zur Ausübung eines Kults (Gottesdienste) und Gebäuden zur öffentlichen Ausübung nicht-konfessionellen moralischen Beistands wird die Maskenpflicht vollständig aufgehoben. Kinder bis zum Alter von zwölf Jahren einschließlich sind von der Maskenpflicht ausgenommen.

Alle Maßnahmen greifen ab Freitag, 1. Oktober, und sind vorläufig bis zum 31. Oktober 2021 wirksam.

Im Gegensatz zur Wallonischen Region und zur Region Brüssel verzichtet die DG-Krisenzelle demnach vorerst auf eine verpflichtende Nutzung des Covid Safe Tickets in Cafés, Restaurants, Hotels und Fitnesszentren. Auch wurde im Gegensatz zum Rest der Provinz Lüttich in der DG keine Verschärfung der Vorgaben für private Aktivitäten beschlossen. „In Anbetracht der beunruhigenden Zahlen in der DG ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass die Deutschsprachige Gemeinschaft vom föderalen Krisenzentrum irgendwann in die höchste Alarmstufe des Landes klassiert wird, sollten sich die Werte weiterhin verschlechtern“, heißt es in der Pressemitteilung. „In diesem Fall könnte das Brüsseler Krisenzentrum eine weitere Verschärfung der Maßnahmen – zum Beispiel für den Horeca-Sektor – verordnen. Dazu könnten altbekannte Vorgaben zählen, wie die Verpflichtung zu 8er-Tischen, Abstand zwischen den Tischgesellschaften usw.“ Die Minister und Bürgermeister der DG hoffen, dass eine solche Entwicklung verhindert werden kann. „So wie es gleichfalls sicherlich im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger der DG liegt, eine weitere Verschärfung der Lage durch umsichtiges und verantwortungsvolles Handeln abzuwenden.“ (red/gz)

Kommentare

  • Aus eigener Beobachtung weiß ich, dass unsere Politiker die von ihnen auferlegten Einschränkungen genauso wenig ernst nehmen, wie die frisch gewählten Mitglieder der neuen SPD-Fraktion die Maskenpflicht im Bundestag, abgesehen von Karl Lauterbach.

    https://twitter.com/spdbt/status/1443163512839233539/photo/1

  • Wie wäre es, einmal die Ursachen zu ergründen, warum in der DG - und insbesondere in den südlichen Gemeinden - sich die Inzidenzzahlen erneut derart entwickeln?

    Kleiner Tip:
    - die Kommunikation der Regierung hinterfragen;
    - die Impfquote insbesondere in den betroffenen Gemeinden prüfen;
    - die Resonanz auf die Querdenker- und Anti-Impfungpropaganda prüfen.

    PS. Nach Facebook hat nun auch Youtube der Verbreitung von Corona-Fake-News und der Querdenkeragitation einen Riegel vorgeschoben.
    Worauf genau warten die ostbelgischen Medien?

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