Das Orchester um Dirigent De Croo stimmt heute neue Corona-Töne an

<p>Premier Alexander De Croo</p>
Premier Alexander De Croo | Foto: belga

Stimmt das Orchester um Premier De Croo auf dem Maskenball neue Töne an? Der flämische Ministerpräsident Jan Jambon (N-VA) hat auf jeden Fall schon einmal die Pauke mit heftigen Schlägen vibrieren lassen – auch weil in Flandern die Impfquote (78 % aller Flamen sind bereits vollständig geimpft) quasi nicht besser sein könnte. Die Schläge scheinen auch den Dirigenten gepackt zu haben. Wie diverse Medien berichten, soll Premier De Croo nicht abgeneigt sein, die Masken fallen zu lassen – zumindest an bestimmten Orten. So könnte künftig ein Mund-Nasen-Schutz nur noch an Orten mit einer schlechten Luftzirkulation oder hoher Personendichte wie beispielsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln getragen werden müssen. In Geschäften, Restaurants oder bei der Arbeit könnte das Tragen einer Maske damit aus sein. Auch der vor allem zu Beginn der Pandemie in Dauerschleife gespielte Klassiker „Eineinhalb Meter Abstand“ könnte bald verstummen.

Die Streicher in der zweiten Reihe sind noch nicht von den neuen Noten überzeugt. Der föderale Gesundheitsminister, Frank Vandenbroucke (Vooruit), gibt sich in Bezug einer starken Lockerung der Maskenpflicht deutlich pessimistischer. Das trifft auch auf GEMS-Vorsitzende Erika Vlieghe und Corona-Kommissar Pedro Facon zu.

In Flandern sind in den letzten Wochen derweil die Stimmen lauter geworden, die das Ende der föderalen Phase der Corona-Politik einfordern. Statt auf föderaler Ebene Entscheidungen zu fällen, fordert der flämische Chor das Krisenmanagement in die Hände der Regionen zu legen.

Unstimmigkeiten gibt es auch in Sachen „Corona-Pass“. Für die einen ist das „Covid Safe Ticket“ ein wirksames Instrument, um Teile der Wirtschaft zu schützen, für die anderen ist eine Waffe, die die Gesellschaft spaltet. Auf dem Notenplan stehen darüber hinaus auch noch Präzisierungen zur Pflichtimpfung für das Gesundheits- und Pflegepersonal sowie Sanktionen, falls die Diskotheken bei ihrer Wiederöffnung am 1. Oktober gegen die Corona-Protokolle verstoßen.

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