„Ungeduldige“ Raerener jubeln über ersten Sieg: „Resultat ist wichtiger als das Spiel“

Das meistgefallene Wort im RFC-Lager sei „ungeduldig“ gewesen, so Trainer Jonathan Negrin: „Ungeduldig, dass die Saison für uns endlich richtig startet. Ungeduldig, eine gute Leistung mal bis zum Ende durchzuziehen, ohne dass uns wieder irgendetwas einen Strich durch die Rechnung macht, oder wir uns selbst ins Bein schießen.“ Das Warten hat nun ein Ende: Am Sonntagnachmittag jubelten die Raeren-Eynattener über ihren ersten Saisonsieg und schafften es dabei, gegen Gouvy auch in den weniger kontrollierten Spielphasen den Kopf oben zu halten und kein Gegentor zu kassieren. Selbst nicht per Standard, was in den ersten beiden Partien jeweils die Achillesferse war.

RFC Raeren-Eynatten 4:0 RUS Gouvy

In der Anfangsphase überstanden sie einen ersten Schreckmoment, als Torwart Romain Longaretti beinahe zum ersten Mal den Ball nach einem Gegentor aus dem Spiel heraus aus dem Netz fischen musste. Es sollte für lange Zeit die letzte gefährliche Aktion der Gäste sein, die den Ostbelgiern vor einem Jahr noch ein Unentschieden abgeknüpft hatten. Damals hatte Gouvy früh mit 2:0 geführt, diesmal nahmen die in rot spielenden Raeren-Eynattener das Heft in die Hand. Tobias Lauffs, Fabrice Stoffels und Marcel Pirnay vergaben die ersten Möglichkeiten, ehe Jeremy Bong seine Farben belohnte: Joao Küpper hatte Carlo Evertz in den Strafraum geschickt. Zwar scheiterte dieser am Gästetorwart, doch Bong stand an der richtigen Stelle – der Torriecher eines Stürmers – und staubte zum 1:0 ab (23.). Bis zur Pause legte Pirnay infolge eines Freistoßes per Distanzschuss noch nach, 2:0 (33.).

Ein Zeichen für den großen Willen, endlich den ersten Sieg einzutüten, war die offensive Ausrichtung der Hausherren, bei denen sich Fabrice Stoffels immer wieder fast bis die vorderste Front mit einschaltete. „Nach 20 Minuten hatten wir schon sieben Schüsse abgefeuert. Das ist einer pro Minute – so schlecht können wir also nicht gestartet sein“, so Negrin. „Die Konzentration war von Beginn an da. Und bei allem Respekt vor Gouvy, war ihre Qualität nicht so groß wie die unserer ersten beiden Gegner. Doch man muss das in den Kontext setzen: Rochefort hatte letzte Woche große Schwierigkeiten mit Gouvy und nur 2:1 gewonnen. Ein Beweis dafür, dass man solche Spiele in der Serie erstmal gewinnen muss und es selten so deutliche Siege wie diesen gibt.“

Für diese Ausnahme sorgten nach dem Seitenwechsel der sehr agile Sakah Stochkov (3:0, 64.) und der eingewechselte Reda Najdawi (4:0, 83.), beide jeweils von außerhalb des Strafraums. Für Najdawi war es das erste Tor im RFC-Dress. Bei besserer Konterausbeute hätte der Sieg noch höher ausfallen können, doch da hinten zum ersten Mal die Null stand, ist dies nach einer weniger aufregenden zweiten Halbzeit nur eine Randnotiz. „Gouvy stand extrem tief und hat mit seinen Mitteln dagegengehalten. Da uns einige Kräfte fehlten, haben wir es nicht immer geschafft, wirklich gefährlich zu werden. Dann gibt es zwei Szenarios: Entweder du läufst in Konter rein und fängst dir noch Gegentore. Oder du schraubst den Deckel drauf. Manchmal ist das Resultat wichtiger als das Spielerische – heute zum Beispiel“, will Negrin seinen Mannen „nichts vorwerfen“.

Wie schon in der vergangenen Saison gegen Sprimont feierte der RFC somit auch diesmal am dritten Spieltag den ersten Sieg. „Wenn wir immer nur gut spielen, uns aber nie belohnen, stecken wir trotzdem in einer Negativ-Spirale. Deshalb mussten wir unbedingt gewinnen. Hoffentlich fängt die Saison nun richtig an.“

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