Kein Ostbelgien-Triathlon an diesem Wochenende in Eupen

<p>Solche Bilder wird es am Wochenende in Eupen nicht geben.</p>
Solche Bilder wird es am Wochenende in Eupen nicht geben. | Archivfoto: Martin Brodel

Im Interview spricht Michael Kirch vom Organisationsteam über die Gründe der Absage, die Konsequenzen und die Benefizveranstaltung, die im September stattfinden wird.


Viele Vorbereitungen für den diesjährigen Triathlon waren getroffen. Dann kamen die sintflutartigen Regenfälle, die zahlreiche Schäden in unserer Gegend verursacht haben. Was ist letzten Endes der Hauptgrund für die Absage?


Ausschlaggebend war schlussendlich die Tatsache, dass aufgrund von Überbelastung aufgrund der Aufräumarbeiten nicht genügend Hilfs- und Rettungskräfte für unsere Veranstaltung zur Verfügung gestellt werden können. Ein weiterer Grund sind die derzeit nicht stabilen Hänge entlang unserer Radstrecke.


Nachdem man im letzten Jahr im Vorfeld mit der Absage rechnen musste, erfolgte sie dieses Jahr plötzlich und kurzfristig. Was sind Ihre Gefühle aufgrund dieser Tatsache?


Die Enttäuschung ist natürlich groß, da wir – wie auch andere Sportveranstaltungen – fest von einer Durchführung ausgegangen sind. Die Corona-Lage ist nicht mit der vom letztem Jahr zu vergleichen und unter Einhaltung der Hygiene-Vorschriften ist unsere Veranstaltung durchführbar. Wir waren wirklich zuversichtlich, dass alles an diesem Wochenende über die Bühne gehen könnte. Aufgrund des herrschenden Infrastrukturdesasters in Eupen war an eine Durchführung unseres Ostbelgien-Triathlons aber nicht zu denken. Eine Verschiebung auf Samstag, 11. September, macht sicherlich Sinn.


Einen solchen Triathlon vorzubereiten ist sehr zeitaufwendig.Welche Arbeiten waren vor der Absage schon gemacht?


In der Tat streckt sich die Vorbereitung einer solch großen Veranstaltung mit immerhin 800 startenden Athleten auf mehrere Monate. Die Tatsache, dass mittlerweile die Einschreibungen durch eine externe Firma durchgeführt werden, erleichtert die Vorbereitung immens. Der logistische Teil unserer Veranstaltung ist mit relativ großem Aufwand verbunden. Jedoch sind wir da mit sehr motivierten Vereinsmitgliedern und dem guten Kontakt zu befreundeten Vereinen sowie der Stadt Eupen und dem Öffentlichen Dienst der Wallonie gut aufgestellt. Konkrete Arbeiten praktischer Art waren noch nicht gemacht. Lediglich das Umorganisieren von Veranstaltungshelfern und reserviertem Material musste erledigt werden. Aber auch hier können wir auf motivierte Vereinsmitglieder zählen.


Aus welchem Grund findet die Ersatzveranstaltung nur an einem Tag statt an zweien statt?


Der Grund ist, dass am Sonntag 12. September, an der Talsperre eine Veranstaltung vom Rotaryclub mit etwa 300 Cabrios stattfindet. Zusätzlich ist am Sonntag bereits ein anderer Triathlon in der Wallonie programmiert. Die Tatsache, dass aufgrund von Terminkollisionen unsere verschobene Veranstaltung nun anstelle von zwei Tagen auf einen Tag reduziert werden musste, ist natürlich nicht förderlich, aber dieser Herausforderung stellen wir uns gerne.


Ist der Verein schon viele finanzielle Verpflichtungen eingegangen bevor feststand, dass die Veranstaltung nicht stattfindet?


Unsere finanziellen Verpflichtungen stehen natürlich schon sehr früh fest und sind zum Teil recht flexibel. Die Tatsache, dass eine Verschiebung und keine Absage unseres Ostbelgien-Triathlons beschlossen wurde, ist für uns in finanzieller Hinsicht erleichternd. Schließlich ist es ja auch so, dass wir eine gewisse Verantwortung den gemeldeten Athleten gegenüber haben, die darauf zählen, dass das, was möglich ist, durchgeführt wird. Die vorherigen Vereinsverantwortlichen haben ein Event geschaffen haben, das seinesgleichen sucht. Das Ganze nun komplett abzusagen, wäre in gewisser Weise vielen gegenüber verantwortungslos.


Viele Teilnehmer haben ihr Startgeld schon bezahlt. Was bieten Sie ihnen an? Eine Rückzahlung oder einen Start im kommenden Jahr?


Wir bieten mehrere Möglichkeiten an. Zum einen an unserer verschobenen Veranstaltung im September teilzunehmen, eine Rückzahlung der Startgebühr (110 Euro für die Mitteldistanz), eine Ummeldung auf unsere Veranstaltung in 2022 oder eine Spende der Startgebühr für die Betroffenen der Überschwemmung.


Eigentlich lebt ein Verein ja von dem Gewinn, den er bei einem solchen Event einfährt. Verfügt das Tri Team über genügend finanzielle Reserven, um den erneuten Ausfall wegzustecken oder muss jetzt an anderer Stelle erst mal gespart werden?


Wir verfügen über eine solide finanzielle Basis und ein weiterer Wegfall der Einnahmen kann unter gewissen Umständen weggesteckt werden. Aufgrund der aktuellen Lage haben wir aber beschlossen, den gesamten Gewinn unserer Veranstaltung den Betroffenen der Flutkatastrophe zukommen zu lassen und den diesjährigen Ostbelgien-Triathlon in ein sogenanntes „Non-Profit-Event“ umzufunktionieren. Alle Details dazu werden in Kürze kommuniziert werden. Wir werden auf jeden Fall auf externe Hilfe zählen können.

(mbr)

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