Rassismus-Eklat: Radsport-Funktionär Moster muss Tokio verlassen

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Patrick Moster (links) muss gehen. | Foto: dpa

„Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass seine öffentliche Entschuldigung für die von ihm getätigte rassistische Äußerung aufrichtig ist. Mit dieser Entgleisung hat Herr Moster jedoch gegen die olympischen Werte verstoßen. Fairplay, Respekt und Toleranz sind für das Team D nicht verhandelbar“, sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann.

Die Entscheidung sei nach einem Gespräch im Kreise der gesamten Delegationsleitung und Moster am Donnerstagvormittag getroffen worden, wie Hörmann bei einer Medienrunde am olympischen Dorf erklärte. „Entscheidungen von der Tragweite trifft man nicht einfach mal schnell und einfach aus der ersten Emotion. Da gilt's zumindest nach unserem Verständnis, die notwendige Ruhe und Professionalität an den Tag zu legen“, sagte Hörmann.

Kritik, die Entscheidung sei zu spät getroffen worden, nahm der 60-Jährige zur Kenntnis. „Ich denke, die Entscheidung am heutigen Tag ist genauso klar, wichtig und richtig, wie sie es gestern Abend gewesen wäre“, sagte Hörmann.

Man sei aufgrund der Zusammenarbeit über die vergangenen Tage, Wochen oder zum Teil Monate und Jahre zudem davon überzeugt, dass Moster „alles andere als ein Rassist ist. Diese Form einer rassistischen Formulierung, aus unserem Verständnis Entgleisung, ist eben nicht akzeptabel und widerspricht den Werten des olympischen Geistes und dem, was wir im Team D leben. Deshalb kam es heute zu dieser klaren Weichenstellung“, sagte Hörmann.

Moster hatte während des Zeitfahrens am Mittwoch den deutschen Fahrer Nikias Arndt mit den Worten „hol die Kameltreiber, hol die Kameltreiber, komm“ angefeuert. Vor Arndt waren der Eritreer Amanuel Ghebreigzabhier und der Algerier Azzedine Lagab im Kampf gegen die Uhr auf die Strecke gegangen. (sid/tf)

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