Haaland, Kane und Messi: Der Transfermarkt wartet auf England

<p>Die Gerüchte um einen Wechsel Erling Haalands (auf die Insel) reißen nicht ab.</p>
Die Gerüchte um einen Wechsel Erling Haalands (auf die Insel) reißen nicht ab. | Foto: dpa

Erling Haaland lächelt viel in diesen Tagen. Das macht es für die finanzstarken Klubs aus England nicht leichter. Auf seinem Instagram-Profil postete der umworbene Top-Stürmer zuletzt fröhliche Fotos im Outfit von Borussia Dortmund – sieht so jemand aus, der seinen Verein verlassen will? Verkaufen will der Bundesligist den Norweger in diesem Sommer sowieso nicht, höchstens die mit ihren Fernsehmillionen gesegneten Vereine von der Insel könnten den BVB vielleicht noch schwach machen. Was also, wenn etwa der FC Chelsea plötzlich weit über 150 Millionen Euro für den 21-Jährigen bieten würde? Ein glücklicher Haaland dürfte sehr, sehr teuer werden.

Das Verrückte an dem ohnehin seit Jahren verrückten Transfermarkt ist, dass dieses Szenario noch eintreten könnte. Europa wartet auf den ersten großen Dominostein, der viele kleinere Steinchen mit sich reißen könnte. Experten sind sich einig: Wenn jemand diesen Stein umkippen könnte, dann ein Klub aus England. Bis Ende August ist das Transferfenster noch geöffnet, Haaland ist nur ein Puzzleteil in diesem Spiel. Weitere Stars wie Englands Kapitän Harry Kane (Tottenham Hotspur), Frankreichs Mittelfeldmotor Paul Pogba (Manchester United) oder Antoine Griezmann (Barcelona) gehören auch dazu.

In der 1. Division sorgte Odilon Kossounou mit seinem Wechsel von Club Brügge zu Bayer Leverkusen für einen neuen Rekordtransfer: Für 30 Millionen Euro war zuvor noch nie ein Spieler aus Belgien in eine andere Liga gewechselt. Doch verglichen mit den heutigen internationalen Standards sind das allerdings Peanuts. Während die Bundesligisten Corona-Löcher im Etat stopfen müssen, Spaniens und Italiens Beletage chronisch überschuldet ist und Frankreichs Liga erhebliche TV-Geld-Einbußen hinnehmen muss, befinden sich Englands Vereine in Lauerstellung. Manchester City sucht wegen des Abgangs von Sergio Agüero (FC Barcelona) einen neuen Stürmer, Kane gilt als heißer Kandidat. Die Citizens könnten auch die angeblich von Tottenham geforderte Ablöse von rund 150 Millionen Pfund zahlen. Aber sie wollen offenbar nicht. Auch Chelsea braucht nicht erst nach dem Wechsel von Olivier Giroud zum AC Mailand einen Stürmer, auch beim Champions-League-Sieger denkt man über Kane nach.

Sogar ein Aufsteiger wie Norwich City hat bislang fast 40 Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben. Die Vereine aus Manchester oder London könnten dagegen noch wochenlang warten, bis sie die großen Scheine aus der Tasche holen. Corona gibt es zwar auch auf der Insel, dank der teils schwerreichen Club-Besitzer und TV-Gelder lässt sich aber mit den finanziellen Auswirkungen relativ komfortabel leben.

Vielleicht kommt sogar noch Lionel Messi ins Spiel. Der Argentinier ist seit Wochen offiziell vereinslos und wartet immer noch auf seinen neuen Vertrag in Barcelona. Eigentlich soll mit Barça längst alles klar sein, doch in Spanien wird nun gemunkelt, dass Präsident Joan Laporta vorher gerne noch Messis Sturmpartner Griezmann von der Gehaltsliste streichen würde. Über eine Rückkehr Griezmanns zu Atlético Madrid um Yannick Carrasco wird bereits spekuliert, im Gegenzug könnte Mittelfeldspieler Saúl Ñíguez nach Barcelona wechseln. Obwohl: Laut der spanischen Sportzeitung „AS“ könnte Saúl auch nach England wechseln, Manchester United und Liverpool sollen Interesse haben.

United wiederum dürfte eine Verpflichtung von einem möglichen Abgang von Paul Pogba abhängig machen, wechselt der 28-Jährige vielleicht noch in diesem Sommer zu Paris Saint-Germain? Über vier Wochen ist das Transferfenster noch geöffnet, so lange werden Spekulationen den Markt begleiten. Egal wie viel Erling Haaland in diesen Tagen lächelt. (dpa/tf)

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