Organisation kritisiert britischen Umgang mit EU-Bürgern nach Brexit

<p>Organisation kritisiert britischen Umgang mit EU-Bürgern nach Brexit</p>
Illustrationsfoto: dpa

„Wir sehen jetzt schon, dass sich viele EU-Bürger, die eigentlich durch das Austrittsabkommen geschützt sein sollten, im sogenannten „Hostile Environment“ (deutsch: „feindliche Umgebung“) verfangen“, sagte die Mitgründerin der Organisation, Maike Bohn, der Deutschen Presse-Agentur. „Ihr rein digitaler neuer Status wird von Banken nicht anerkannt, an Grenzen hinterfragt und auch von Arbeitgebern in Frage gestellt.“

Das sogenannte „EU Settlement Scheme“ soll EU-Bürgern, die bereits vor dem 31. Dezember 2020 in Großbritannien gelebt haben, weitgehend die gleichen Rechte zusichern wie vor dem Brexit - etwa das Recht, im Land zu leben, zu arbeiten und den staatlichen Gesundheitsdienst in Anspruch zu nehmen. Noch bis Ende Juni können Bürger sich darauf bewerben.

The3million setzt sich für eine Verlängerung dieser Frist ein und fordert das britische Innenministerium auf, besonders schutzbedürftige EU-Bürger im Land stärker darauf aufmerksam zu machen, wann die Frist abläuft. „Es macht mir große Sorgen, dass viele dieser Menschen ab dem 31. Juni in Großbritannien rechtlos werden und es keinen Mechanismus gibt, ihnen einen Immigrationsstatus zu sichern“, meint Bohn. „Da ist es dann verführend zu sagen - geh' doch nach Hause, hier ist das Flugticket.“

Unter einem freiwilligen Rückkehrerprogramm können Menschen in Großbritannien finanzielle Zuschüsse oder Flugtickets beantragen, wenn sie das Land verlassen wollen. Man habe zum Jahresbeginn Beteiligte darauf aufmerksam gemacht, dass dies nach dem Brexit auch für EU-Bürger gelte, hieß es auf Anfrage aus dem Innenministerium. Es habe sich dabei jedoch nicht um eine explizite Werbung gehandelt. Man ermutige jeden, sich rechtzeitig auf das „Settlement Scheme“ zu bewerben - wie es bereits fünf Millionen EU-Bürger in Großbritannien getan haben. Kürzlich wurden weitere Gelder hierfür freigegeben. (dpa/mv)

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