Hohes Venn: Radfahrer erhält nach Kniestoß Vorladung vom Strafgericht

<p>Beim Überholen stößt der Radfahrer das Mädchen zu Boden.</p>
Beim Überholen stößt der Radfahrer das Mädchen zu Boden. | Foto: Screenshot

Auf einem Video ist ein schwarz-gelb gekleideter Radfahrer zu sehen, der einem kleinen Mädchen einen Stoß mit dem Knie verpasst, um überholen zu können. Die Fünfjährige geht zu Boden. Der Vorfall ereignete sich um 15.08 Uhr unweit von Baraque Michel.

Das Video, das der Vater des Mädchens online gesetzt hatte, ging viral. Es wurde tausendfach angeschaut, geteilt und kommentiert. Indem er das Video ins Internet stellte, wollte der Vater keine Rache üben oder die Dinge aufwühlen, behauptet er. „Viele Leute sagen mir, ich hätte ihn verprügeln sollen, aber ich bin seit 13 Jahren beim Militär. Und meine Kinder waren dabei, andere Passanten... Ich will nicht auf Hexenjagd gehen, aber zumindest möchte ich eine Entschuldigung und Radfahrer sowie Fußgänger darauf aufmerksam machen, dass etwas nicht stimmt. Radfahrer können nicht behaupten, dass dies ihr Weg sei... und Fußgänger müssen auf andere, auch Radfahrer, Rücksicht nehmen“, sagte der Vervierser der Zeitung „La Meuse“. Laut seiner Aussage habe seine Tochter zwar Schmerzen, doch habe sie sich glücklicherweise keine Verletzungen zugezogen.

Letztlich hat er bei der Polizei Anzeige erstattet, die am Sonntag einen Zeugenaufruf startete, um die Identität des Radfahrers herauszufinden. Der Vater gab an, dass dieser sich dann telefonisch bei ihm gemeldet habe, sich aber nur bedingt reumütig gezeigt hätte. Am Sonntagabend wurde der Radfahrer schlussendlich bei den Behörden vorstellig, teilte die Polizei am Montag mit. Er wurde angehört und sprach von einem Unfall. „Er erklärte, nicht bemerkt zu haben, dass er das Mädchen getroffen hat“, so die Staatsanwältin Vanessa Clérin. Die Staatsanwaltschaft vertritt die These allerdings nicht. Jetzt wird der 61-Jährige im Februar vom Vervierser Strafgericht vorgeladen. „Nach der Aussage des Vaters und der Analyse des Videos geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass es sich um Körperverletzung handelt. Für diese Tat droht ihm eine Strafe von bis zu einem Jahr Haft“, so die Staatsanwältin abschließend.

Der Weismeser Bürgermeister spricht von einer beispiellosen Situation im Venn.

Das Hohe Venn war am Wochenende regelrecht übervölkert. Weil die Polizei am Samstag eine hohe Anzahl von Menschen im Hohen Venn beobachtet hatte, riet sie am Sonntag sogar von Fahrten ins Hohe Venn ab. Gefruchtet hatte es wenig: Es wurde erneut eine größere Blechlawine entlang der Straßen festgestellt.

„Das ist beispiellos“, sagte der Weismeser Bürgermeister Daniel Stoffels der RTBF. „Wir haben immer viele Leute beim ersten Schnee, aber nicht so. So etwas habe ich noch nie gesehen.“ (ab/belga)

Kommentare

  • Das Bild von dem Typen reicht schon aus, um zu sehen was das für einer ist! Und dann mit dem Fahrrad bei dem Wetter im Venn.....auf Wege die für Fussgänger sind. Vollpfo.....

  • Genau Freddy, du kannst das, woran schon die Wissenschaft im mittelalter und im dritten Reich versagt haben, gute und böse Menschen ant ihrem Auge, an ihrer Stirn an ihrem Gesicht erkennen.
    Sorry, aber deine Aussage ist sowas von völlig bescheuert, wie wenn ich behaupten würde, dass ich an deinem Namen erkenne, dass du gerne Kinder und Jugendliche im Schlaf aufschlitzt.

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